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APA ots news: Abkühlung setzt sich fort

Veröffentlicht am 09.11.2012, 09:07
Aktualisiert 09.11.2012, 09:08
Wien (APA-ots) - Die weltweite Nachfrageschwäche, insbesondere in

den Industrieländern, dämpft wie erwartet den Welthandel und die

Produktion. Die Vertrauensindikatoren gehen tendenziell weiter zurück

bzw. verharren auf niedrigem Niveau. Für Österreich rechnen die

Unternehmen mit einer Stagnation der Produktion und einer

Verringerung der Beschäftigung.

Weltweit trübt sich die Wirtschaftslage weiter ein. Analog zum

Rückgang der Nachfrage in den Industrieländern entwickelte sich der

Welthandel zuletzt besonders schwach. Die drei großen

Wirtschaftsräume USA, EU und Ostasien stehen unterschiedlichen

Problemen gegenüber: Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der

wirtschaftspolitischen Unwägbarkeiten im kommenden Jahr ('fiscal

cliff') sanken die Ausrüstungsinvestitionen in den USA im III.

Quartal. In Europa dämpfen in einigen Ländern die verordneten

Sparprogramme und die instabile Lage im Bankwesen die Konjunktur.

Japans Wirtschaft leidet unter den Nachwirkungen der

Naturkatastrophen im Jahr 2011 und den diplomatischen Spannungen mit

China. Auch in China selbst kühlt die Konjunktur weiter ab.

Zugleich wächst aber in den USA der private Konsum beständig, und

das Immobilienvermögen gewinnt wieder an Wert. In der EU ging die

Industrieproduktion zuletzt nicht weiter zurück, der Ausblick bleibt

aber getrübt. Bei Österreichs wichtigstem Handelspartner,

Deutschland, wird die Konjunktur schwächer.

Für Österreich selbst hat sich das Bild der Vorlaufindikatoren

seit der letzten WIFO-Prognose nicht substantiell verändert, es

überwiegen weiterhin die negativen Einschätzungen. Betroffen ist

davon vor allem die Sachgütererzeugung, die Lage in der Bauwirtschaft

ist etwas besser. Die Tourismuswirtschaft ist für die nahe Zukunft

zuversichtlicher. Der Beschäftigungszuwachs ließ zuletzt deutlich

nach, die Arbeitslosigkeit stieg weiter, die Arbeitslosenquote

erhöhte sich saisonbereinigt leicht auf 7,2%. Die Inflation zog im

September merklich an, während sie sich bei Österreichs wichtigsten

Handelspartnern kaum veränderte. Die Stärkung des Euro dämpfte in den

letzten Monaten die Auswirkungen des anhaltend hohen Preisniveaus von

Rohstoffen, insbesondere von Energie und Nahrungsmitteln, auf die

österreichische Wirtschaft.

Zwtl.: Methodische Hinweise und Kurzglossar

Periodenvergleiche

Zeitreihenvergleiche gegenüber der Vorperiode, z. B. dem

Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte Effekte bereinigt. Dies

schließt auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche Zahl

von Arbeitstagen in der Periode ausgelöst werden (etwa Ostern). Im

Text wird auf 'saison- und arbeitstägig bereinigte Veränderungen'

Bezug genommen.

Die Formulierung 'veränderte sich gegenüber dem Vorjahr . . .'

beschreibt hingegen eine Veränderung gegenüber der gleichen Periode

des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen.

Die Analyse der saison- und arbeitstägig bereinigten Entwicklung

liefert genauere Informationen über den aktuellen Konjunkturverlauf

und zeigt Wendepunkte früher an. Die Daten unterliegen allerdings

zusätzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen

Methoden beruht.

Durchschnittliche Veränderungsraten

Die Zeitangabe bezieht sich auf Anfangs- und Endwert der

Berechnungsperiode: Demnach beinhaltet die durchschnittliche Rate

2005/2010 als 1. Veränderungsrate jene von 2005 auf 2006, als letzte

jene von 2009 auf 2010.

Reale und nominelle Größen

Die ausgewiesenen Werte sind grundsätzlich real, also um

Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden Werte nominell

ausgewiesen (z. B. Außenhandelsstatistik), so wird dies eigens

angeführt.

Produzierender Bereich

Diese Abgrenzung schließt die NACE-2008-Abschnitte B, C und D

(Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Herstellung von Waren,

Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen Vergleich

verwendet.

Inflation, VPI und HVPI

Die Inflationsrate misst die Veränderung der Verbraucherpreise

gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist ein

Maßstab für die nationale Inflation. Der Harmonisierte

Verbraucherpreisindex (HVPI) ist die Grundlage für die vergleichbare

Messung der Inflation in der EU und für die Bewertung der

Preisstabilität innerhalb der Euro-Zone ( siehe auch

http://www.statistik.at/ ).

Die Kerninflation als Indikator der Geldpolitik ist nicht

eindeutig definiert. Das WIFO folgt der gängigen Praxis, für die

Kerninflation die Inflationsrate ohne die Gütergruppen unverarbeitete

Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden knapp 87% der im

österreichischen Warenkorb für den Verbraucherpreisindex (VPI 2010)

enthaltenen Güter und Dienstleistungen in die Berechnung der

Kerninflation einbezogen.

WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest

Der WIFO-Konjunkturtest ist eine monatliche Befragung von rund

1.500 österreichischen Unternehmen zur Einschätzung ihrer aktuellen

und künftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest ist

eine halbjährliche Befragung von Unternehmen zu ihrer

Investitionstätigkeit ( http://www.konjunkturtest.at/ ). Die

Indikatoren sind Salden zwischen dem Anteil der positiven und jenem

der negativen Meldungen an der Gesamtzahl der befragten Unternehmen.

Arbeitslosenquote

Österreichische Definition: Anteil der zur Arbeitsvermittlung

registrierten Personen am Arbeitskräfteangebot der Unselbständigen.

Das Arbeitskräfteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand und

unselbständig Beschäftigten (gemessen in

Standardbeschäftigungsverhältnissen). Datenbasis: Registrierungen bei

AMS und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.

Definition gemäß ILO und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen,

die nicht erwerbstätig sind und aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als

erwerbstätig zählt, wer in der Referenzwoche mindestens 1 Stunde

selbständig oder unselbständig gearbeitet hat. Personen, die

Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge zählen zu den

Erwerbstätigen, nicht hingegen Präsenz- und Zivildiener. Die

Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an allen

Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbstätige). Datenbasis:

Umfragedaten von privaten Haushalten (Mikrozensus).

Begriffe im Zusammenhang mit der österreichischen Definition der

Arbeitslosenquote

Personen in Schulungen: Personen, die sich zum Stichtag in

AMS-Schulungsmaßnahmen befinden. Für die Berechnung der

Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Zähler

berücksichtigt.

Unselbständig aktiv Beschäftigte: Zu den 'unselbständig

Beschäftigten' zählen auch Personen, die Kinderbetreuungsgeld

beziehen, sowie Präsenz- und Zivildiener mit aufrechtem

Beschäftigungsverhältnis. Zieht man deren Zahl ab, so erhält man die

Zahl der 'unselbständig aktiv Beschäftigten'.

Rückfragehinweis:

Rückfragen bitte am Freitag, dem 9. November 2012, zwischen 9:00 und 12:00 Uhr an Stefan Schiman, MSc, Tel. (1) 798 26 01/234, Stefan.Schiman@wifo.ac.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0028 2012-11-09/09:01

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