APA ots news: Ausländische Direktinvestoren zeigen Österreich derzeit die kalte Schulter
Ergebnisse der Direktinvestitionsstatistik im ersten Halbjahr
2012
Wien (APA-ots) - Ein vergleichsweise sehr mageres Ergebnis gab es bei den
Direktinvestitionen des Auslands in Österreich im ersten Halbjahr
2012. Die Statistik der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB)
verzeichnete nur eine einzige größere Transaktion, nämlich die
Übernahme der Volksbank International AG durch die russische
Sberbank. Dieser standen eine Reihe kleinerer Desinvestitionen
gegenüber, sodass sich die Zu- und Abflüsse an Eigenkapital - auf
niedrigem Niveau - praktisch die Waage hielten. Die mit 4,4 Mrd EUR
außerordentlich hohen Dividendenzahlungen der heimischen Töchter an
ihre ausländischen Mütter haben die reinvestierten Gewinne auf magere
100 Mio EUR schrumpfen lassen. So führte letztlich der Rückgang der
erhaltenen konzerninternen Kredite um 0,5 Mrd EUR zu einem negativen
Gesamtergebnis von 370 Mio EUR.
Nach Ansicht der OeNB besteht jedoch kein Grund zur Sorge, dass
Kapitalzuflüsse nach Österreich künftig ausbleiben könnten. Dank
seines stabilen Leistungsbilanzüberschusses ist Österreich auf
Kapitalzufuhren nicht angewiesen, zum anderen kann man aus einem
Halbjahresergebnis im Bereich der Direktinvestitionen nicht auf
Gesamtresultate schließen. So wird beispielsweise der Einstieg eines
mexikanischen Investors bei der Telekom Austria vermutlich im zweiten
Halbjahr deutlich zu Buche schlagen.
Weiterhin auf Einkaufstour im Ausland sind hingegen die heimischen
Investoren: Im Verlauf des ersten Halbjahres 2012 haben sie 5,3 Mrd
EUR im Ausland veranlagt. Diese setzen sich aus 2,3 Mrd EUR
Eigenkapital, 0,8 Mrd EUR reinvestierten Gewinnen und 2,1 Mrd EUR an
Kreditgewährungen zusammen. Damit ist das Auslandsengagement der
heimischen Wirtschaft zwar weit von den durch Mega-Mergers bestimmten
Spitzenwerten entfernt, bewegt sich aber weiter auf hohem Niveau. Im
Zentrum des Interesses standen diesmal in regionaler Hinsicht die
Türkei (mit 1,3 Mrd EUR) sowie Polen, die Schweiz und Rumänien (mit
jeweils 0,6 Mrd EUR). Es folgt eine Vielzahl von Ländern in denen
dreistellige Millionenbeträge investiert wurden. Mit einem Anteil von
50% spielen die Länder Zentral-, Ost- und Südosteuropas eine
wesentliche, aber nicht mehr die dominierende Rolle bei der
Internationalisierung der österreichischen Wirtschaft. Die
auffallenden Werte für Luxemburg und die Niederlande spiegeln die
Restrukturierung eines ausländischen Konzerns wider, der seine
Verwaltungszentrale aus den Niederlanden nach Luxemburg verlegt hat.
Unter Branchengesichtspunkten sind neben Banken und Versicherungen
vor allem der Verbund und Akteure im Bereich der chemischen Industrie
als Investoren hervorzuheben.
Herausgeber:
Oesterreichische Nationalbank
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (+43-1) 404 20-6666
http://www.oenb.at
Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
Tel.: (+43-1) 404 20-6609
mailto:christian.gutlederer@oenb.at
www.oenb.at
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Statistik Hotline
Tel.: (+43-1) 404 20-5555
mailto:statistik.hotline@oenb.at
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Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom
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OTS0067 2012-11-09/10:05
Ergebnisse der Direktinvestitionsstatistik im ersten Halbjahr
2012
Wien (APA-ots) - Ein vergleichsweise sehr mageres Ergebnis gab es bei den
Direktinvestitionen des Auslands in Österreich im ersten Halbjahr
2012. Die Statistik der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB)
verzeichnete nur eine einzige größere Transaktion, nämlich die
Übernahme der Volksbank International AG durch die russische
Sberbank. Dieser standen eine Reihe kleinerer Desinvestitionen
gegenüber, sodass sich die Zu- und Abflüsse an Eigenkapital - auf
niedrigem Niveau - praktisch die Waage hielten. Die mit 4,4 Mrd EUR
außerordentlich hohen Dividendenzahlungen der heimischen Töchter an
ihre ausländischen Mütter haben die reinvestierten Gewinne auf magere
100 Mio EUR schrumpfen lassen. So führte letztlich der Rückgang der
erhaltenen konzerninternen Kredite um 0,5 Mrd EUR zu einem negativen
Gesamtergebnis von 370 Mio EUR.
Nach Ansicht der OeNB besteht jedoch kein Grund zur Sorge, dass
Kapitalzuflüsse nach Österreich künftig ausbleiben könnten. Dank
seines stabilen Leistungsbilanzüberschusses ist Österreich auf
Kapitalzufuhren nicht angewiesen, zum anderen kann man aus einem
Halbjahresergebnis im Bereich der Direktinvestitionen nicht auf
Gesamtresultate schließen. So wird beispielsweise der Einstieg eines
mexikanischen Investors bei der Telekom Austria vermutlich im zweiten
Halbjahr deutlich zu Buche schlagen.
Weiterhin auf Einkaufstour im Ausland sind hingegen die heimischen
Investoren: Im Verlauf des ersten Halbjahres 2012 haben sie 5,3 Mrd
EUR im Ausland veranlagt. Diese setzen sich aus 2,3 Mrd EUR
Eigenkapital, 0,8 Mrd EUR reinvestierten Gewinnen und 2,1 Mrd EUR an
Kreditgewährungen zusammen. Damit ist das Auslandsengagement der
heimischen Wirtschaft zwar weit von den durch Mega-Mergers bestimmten
Spitzenwerten entfernt, bewegt sich aber weiter auf hohem Niveau. Im
Zentrum des Interesses standen diesmal in regionaler Hinsicht die
Türkei (mit 1,3 Mrd EUR) sowie Polen, die Schweiz und Rumänien (mit
jeweils 0,6 Mrd EUR). Es folgt eine Vielzahl von Ländern in denen
dreistellige Millionenbeträge investiert wurden. Mit einem Anteil von
50% spielen die Länder Zentral-, Ost- und Südosteuropas eine
wesentliche, aber nicht mehr die dominierende Rolle bei der
Internationalisierung der österreichischen Wirtschaft. Die
auffallenden Werte für Luxemburg und die Niederlande spiegeln die
Restrukturierung eines ausländischen Konzerns wider, der seine
Verwaltungszentrale aus den Niederlanden nach Luxemburg verlegt hat.
Unter Branchengesichtspunkten sind neben Banken und Versicherungen
vor allem der Verbund und Akteure im Bereich der chemischen Industrie
als Investoren hervorzuheben.
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Oesterreichische Nationalbank
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (+43-1) 404 20-6666
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Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
Tel.: (+43-1) 404 20-6609
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Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Statistik Hotline
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