Wien (APA-ots) - Die österreichische Wirtschaft stagnierte im I.
Quartal 2013 abermals, weder von der Export- noch von der
Binnennachfrage kamen nennenswerte Impulse. Die Inflation verringerte
sich zuletzt, die saisonbereinigte Arbeitslosenquote blieb mit 7,5%
unverändert hoch. Weltweit entwickelt sich die Wirtschaft sehr
unterschiedlich: Japan setzt massive geld- und fiskalpolitische
Maßnahmen, um die Konjunktur zu beleben und die Deflation zu
überwinden. Der Yen wertete stark ab, die Nettoexporte nahmen zu. Die
Erholung in den USA hält an, obgleich dem Rückgang der
Arbeitslosigkeit eine Abnahme der Erwerbsquote gegenübersteht. Von
der anhaltenden Rezession in vielen europäischen Ländern, darunter
wichtigen Absatzmärkten Österreichs, gehen hingegen negative Impulse
aus.
Weltweit bleibt die Konjunktur fragmentiert: In Japan zieht sie
derzeit am deutlichsten an. Mit der Implementierung massiver geld-
und fiskalpolitischer Impulse wertete der Yen erheblich ab, und der
Aktienindex Nikkei stieg stark, wenngleich seine Aufwärtstendenz
jüngst unterbrochen wurde. Japans Nettoexporte nahmen kräftig zu. Ob
die Strategie eine nachhaltige Wirkung zeigt, bleibt abzuwarten. Eine
wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Antideflationspolitik
wäre ein Anziehen der Löhne, das allerdings noch nicht absehbar ist.
In den USA setzt sich die im Ländervergleich durchaus solide Erholung
fort. Nicht zuletzt die gezielten Maßnahmen der Zentralbank erlauben
eine Kreditausweitung und eine Erholung des Immobilienmarktes und
begünstigen die Bautätigkeit. Im Euro-Raum hält die Rezession,
ausgehend von Ländern an der Peripherie wie Spanien, Italien,
Portugal, Griechenland und Zypern, weiter an. Differenziert
entwickelt sich die Wirtschaft in Osteuropa: Sie schrumpft in manchen
Ländern (wie Tschechien und Slowenien), wächst dagegen in Lettland
und Litauen anhaltend robust. In Deutschland blieb die Dynamik zu
Jahresbeginn schwach.
Dieses insgesamt schwierige Umfeld prägt den Konjunkturverlauf in
Österreich. Im I. Quartal 2013 stagnierte das BIP zum vierten Mal in
Folge, weder von der Binnen- noch von der Auslandsnachfrage kamen
nennenswerte Impulse. Konjunkturdämpfend wirkte vor allem die
Schwäche der Transportwirtschaft und der Warenproduktion. Der
aktuelle WIFO-Konjunkturtest lässt ein Anhalten der Konjunkturflaute
in den nächsten Monaten erwarten. Die Preisentwicklung bleibt
gedämpft, im April sank die Inflationsrate unter die 2%-Marke. Neben
der beträchtlichen Unterauslastung der Kapazitäten trug dazu auch ein
Rückgang der Rohstoffpreise bei (insbesondere von Erdölprodukten).
Die Arbeitsmarktlage entspannte sich zuletzt lediglich aufgrund von
Saisonfaktoren, saisonbereinigt war die Arbeitslosenquote mit 7,5%
unverändert hoch.
Abbildung 1: Entwicklung des realen Bruttoinlandsproduktes - auf der
WIFO-Website (http://www.wifo.ac.at/publikationen/pressenotizen)
Übersicht 1: Ergebnisse der vierteljährlichen Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung - auf der WIFO-Website
(http://www.wifo.ac.at/publikationen/pressenotizen)
Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht
6/2013
Rückfragehinweis:
Rückfragen bitte am Montag, dem 10. Juni 2013, zwischen 9 und 12 Uhr an Stefan Schiman, MSc, Tel. (1) 798 26 01/234, Stefan.Schiman@wifo.ac.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0017 2013-06-10/09:00
Quartal 2013 abermals, weder von der Export- noch von der
Binnennachfrage kamen nennenswerte Impulse. Die Inflation verringerte
sich zuletzt, die saisonbereinigte Arbeitslosenquote blieb mit 7,5%
unverändert hoch. Weltweit entwickelt sich die Wirtschaft sehr
unterschiedlich: Japan setzt massive geld- und fiskalpolitische
Maßnahmen, um die Konjunktur zu beleben und die Deflation zu
überwinden. Der Yen wertete stark ab, die Nettoexporte nahmen zu. Die
Erholung in den USA hält an, obgleich dem Rückgang der
Arbeitslosigkeit eine Abnahme der Erwerbsquote gegenübersteht. Von
der anhaltenden Rezession in vielen europäischen Ländern, darunter
wichtigen Absatzmärkten Österreichs, gehen hingegen negative Impulse
aus.
Weltweit bleibt die Konjunktur fragmentiert: In Japan zieht sie
derzeit am deutlichsten an. Mit der Implementierung massiver geld-
und fiskalpolitischer Impulse wertete der Yen erheblich ab, und der
Aktienindex Nikkei stieg stark, wenngleich seine Aufwärtstendenz
jüngst unterbrochen wurde. Japans Nettoexporte nahmen kräftig zu. Ob
die Strategie eine nachhaltige Wirkung zeigt, bleibt abzuwarten. Eine
wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Antideflationspolitik
wäre ein Anziehen der Löhne, das allerdings noch nicht absehbar ist.
In den USA setzt sich die im Ländervergleich durchaus solide Erholung
fort. Nicht zuletzt die gezielten Maßnahmen der Zentralbank erlauben
eine Kreditausweitung und eine Erholung des Immobilienmarktes und
begünstigen die Bautätigkeit. Im Euro-Raum hält die Rezession,
ausgehend von Ländern an der Peripherie wie Spanien, Italien,
Portugal, Griechenland und Zypern, weiter an. Differenziert
entwickelt sich die Wirtschaft in Osteuropa: Sie schrumpft in manchen
Ländern (wie Tschechien und Slowenien), wächst dagegen in Lettland
und Litauen anhaltend robust. In Deutschland blieb die Dynamik zu
Jahresbeginn schwach.
Dieses insgesamt schwierige Umfeld prägt den Konjunkturverlauf in
Österreich. Im I. Quartal 2013 stagnierte das BIP zum vierten Mal in
Folge, weder von der Binnen- noch von der Auslandsnachfrage kamen
nennenswerte Impulse. Konjunkturdämpfend wirkte vor allem die
Schwäche der Transportwirtschaft und der Warenproduktion. Der
aktuelle WIFO-Konjunkturtest lässt ein Anhalten der Konjunkturflaute
in den nächsten Monaten erwarten. Die Preisentwicklung bleibt
gedämpft, im April sank die Inflationsrate unter die 2%-Marke. Neben
der beträchtlichen Unterauslastung der Kapazitäten trug dazu auch ein
Rückgang der Rohstoffpreise bei (insbesondere von Erdölprodukten).
Die Arbeitsmarktlage entspannte sich zuletzt lediglich aufgrund von
Saisonfaktoren, saisonbereinigt war die Arbeitslosenquote mit 7,5%
unverändert hoch.
Abbildung 1: Entwicklung des realen Bruttoinlandsproduktes - auf der
WIFO-Website (http://www.wifo.ac.at/publikationen/pressenotizen)
Übersicht 1: Ergebnisse der vierteljährlichen Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung - auf der WIFO-Website
(http://www.wifo.ac.at/publikationen/pressenotizen)
Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht
6/2013
Rückfragehinweis:
Rückfragen bitte am Montag, dem 10. Juni 2013, zwischen 9 und 12 Uhr an Stefan Schiman, MSc, Tel. (1) 798 26 01/234, Stefan.Schiman@wifo.ac.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom
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OTS0017 2013-06-10/09:00