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APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Anlegeranwälte: Umjubelt und...

Veröffentlicht am 13.08.2012, 10:08
APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Anlegeranwälte: Umjubelt und umstritten - von Oliver Jaindl

Ein Mehr an Rechtssicherheit kann nie schaden

Wien (APA-ots) - Anlegeranwälte sind eine Berufsgruppe, die von den

einen umjubelt werden: Von Anlegern, die sich meist unbedarft auf das

Abenteuer Kapitalmarkt eingelassen haben und mithilfe dieser Anwälte

investiertes Geld zurückerhalten - mit Zinsen und Zinseszinsen,

während Millionen andere Geld verloren haben.

Es ist unbestreitbar, dass sich der Anleger-Schutz vom

Konsumentenrecht emanzipiert hat und zur rechtlichen Disziplin sui

generis wurde. Diese ist auch hochgradig notwendig, denn nur ein

Kapitalmarkt, auf den sich ein Anleger verlassen kann, ist für ihn

langfristig attraktiv. Erst ein Markt, der durch die

Judikatur-getriebene Konkretisierung von oft unklaren Gesetzen

Konturen und klare Spielregeln erhält, ist ein starker Markt.

Er ist dann ein kalkulierbarer Markt, da er seine Player vor teuren,

überraschenden Klagen bewahrt. Die heimischen Anlegeranwälte

erstreitet somit für die Allgemeinheit mit jedem Urteil mehr Klarheit

- sofern kapitalstarke Beklagte nicht durch verlockende Vergleiche

verhindern, dass zentrale Fragen einer höchstgerichtlichen Prüfung

zugeführt werden.

Es wäre aber einseitig, wenn man die Rolle eines Anlegeranwalts

ausschließlich mit 'Robin Hood im Gerichtssaal' assoziiert. Es gibt

auch Kritikpunkte - diese Argumente stammen von den Beklagten und

ihre Sicht ist in einem auf Gleichheit basierendem Rechtssystem

genauso maßgeblich wie jene der 'kleinen Anleger' und deren Anwälte.

Es ist korrekt, wie Beklagte oft sagen, dass viele Klagen ohne

Rechtschutzversicherung nicht geführt würden. Neuerdings wurden

Versicherungen gegen Anlegerschäden zur Mangelware. Warum? Weil - und

das stimmt sicher auch öfters - Anleger (darunter auch echte

'Auskenner') auf gut Glück versucht hätten, Geld nach schlechten

Deals zurückzuholen: 'Aktienkauf auf Probe', wird hier oft geätzt.

Treffender erscheint aber das Argument, dass generell betrachtet bei

großen Publikums-AG letztlich Kleinanleger andere Kleinanleger

klagen. Dennoch: Rechtssicherheit gibt es nur, wenn Rechtsstreite

durchgefochten werden.

Riskantere Klagen bloß als 'Nebengeräusche' des Prozessalltags

abzutun, wäre falsch, da gerade 'mutige' Ansätze mitunter zu

richtungweisenden Urteilen führen: Ein Mehr an Rechtssicherheit in

die eine oder andere Richtung kann nie schaden. Und den schärfsten

Kritikern, die die Arbeit ambitionierter gegnerischer Anwälte bloß

als Klienten-Anlockerei abtun, sei gesagt: Zurücklehnen, durchatmen

und die Sache sportlich sehen. Schließlich haben viele Anleger ihre

Prozesse auch verloren. Das stimmt nämlich auch - aber längst nicht

immer.

Rückfragehinweis:

Wirtschaftsblatt Medien GmbH

Tel.: Tel.: 01/60117 / 300

mailto:redaktion@wirtschaftsblatt.at

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OTS0044 2012-08-13/10:02

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