Milliarden-Debakel - Ex-ThyssenKrupp-Chef räumt Fehler ein
BOCHUM - Aufarbeitung eines Milliarden-Debakels: Der frühere ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz hat Fehler beim Bau des neuen Stahlwerks in Brasilien eingestanden, Aufsichtsratschef Gerhard Cromme kann in der Rückschau dagegen keine Verletzung von Sorgfaltspflichten bei Vorstand und Aufsichtsrat erkennen. Der seit einem Jahr amtierende Konzernchef Heinrich Hiesinger sieht unterdessen den Umbau des Stahlkonzerns auf gutem Weg, wie er auf der Hauptversammlung am Freitag in Bochum sagte. Eine Ende der Verluste im Stahlgeschäft in Brasilien und den USA sei derzeit aber noch nicht absehbar. Durch das Debakel beim Bau von Stahlwerken in den USA und Brasilien war der Konzern im zurückliegenden Geschäftsjahr 2010/2011 (30. September) mit einem Verlust von 1,8 Milliarden Euro tief in die roten Zahlen gerutscht. In einem Gespräch mit dem 'Handelsblatt' (Freitag) hatte Schulz noch vor Beginn des Aktionärstreffens Fehler eingeräumt: 'Ich habe zu lange den falschen Leuten vertraut', sagte der 70-jährige Ex-Manager. Er fügte hinzu: 'Der Schaden wäre geringer gewesen, wenn ich früher gehandelt hätte - und glauben Sie mir: Ich mache mir deshalb Vorwürfe.'
Siemens-Rivale General Electric (GE) wächst auch zum Jahresende
FAIRFIELD - Das US-Industrieschwergewicht General Electric (GE) hat im Schlussquartal 2011 trotz Staatsschuldenkrisen und den Turbulenzen an den Finanzmärkten seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Der Siemens-Konkurrent konnte den operativen Gewinn das siebte Quartal in Folge zweistellig steigern. Der Umsatz sank von 41,1 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf knapp 38 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Hier macht sich der Verkauf des Mehrheitsanteils an der TV-Senderkette NBC Universal bemerkbar. Ohne den Verkauf legte der Umsatz noch leicht zu. Analysten hatten mit einem stärkeren Wachstum gerechnet. Der Gewinn unter dem Strich ging indes wegen ausbleibender positiver Sondereffekte, die den Vorjahresgewinn noch nach oben getrieben hatten, um ein Fünftel auf 3,8 Milliarden Dollar zurück.
Rheinmetall gibt unbemannte Flugsysteme an EADS-Tochter Cassidian ab
DÜSSELDORF - Rheinmetall gliedert den in Bremen ansässigen Bereich für unbemannte Flugsysteme aus und überführt das Geschäft in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der EADS-Sparte Cassidian. Am künftigen Joint Venture wird Cassidian 51 Prozent halten, Rheinmetall will als Minderheitseigner langfristig engagiert bleiben. Die Arbeitsplätze der heute rund 160 Mitarbeiter am Standort Bremen seien gesichert, teilten die Unternehmen am Freitag mit. Der Bereich komme auf rund 70 Millionen Euro Umsatz im Jahr, sagte ein Rheinmetall-Sprecher. Finanzielle Details wollte er nicht nennen. Mitte des Jahres soll die Transaktion abgeschlossen werden.
NordLB will Kernkapitalstärkung aus eigener Kraft
HANNOVER - Die Norddeutsche Landesbank will die von der Europäischen Bankenaufsicht EBA geforderte Stärkung des Kernkapitals ohne erneute Hilfen des Landes stemmen. Geplant sei ein Maßnahmenbündel aus der weiteren Umwandlung stiller Einlagen, der Zuführung von Gewinnen in dreistelliger Millionenhöhe und Erlösen aus Beteiligungsverkäufen zum Kernkapital. Das teilte die NordLB am Freitag in Hannover mit. Mit diesem Paket werde die Bank bis Ende Juni eine harte Kernkapitalquote gemäß der Definition der EBA von voraussichtlich 9,5 Prozent erreichen. Ein entsprechendes Konzept sei der deutschen Finanzaufsicht zugesendet worden. Insgesamt sieht der Plan eine Stärkung des harten Kernkapitals in einer Größenordnung von bis zu eine Milliarde Euro vor. Die EBA hatte zuletzt eine Finanzlücke von 820 Millionen Euro festgestellt.
Drogeriekette Schlecker will Insolvenz anmelden
EHINGEN/ULM - Der Drogeriekonzern Schlecker geht in die Planinsolvenz. Das bestätigte das Unternehmen am Freitag. Der Insolvenzantrag werde 'kurzfristig' eingereicht. Ziel sei der Erhalt eines großen Teils des tausende Läden umfassenden Filialnetzes und damit auch der etwa 30 000 Jobs in Deutschland. Der Geschäftsbetrieb werde unverändert weiterlaufen. Ein Insolvenzantrag werde spätestens am Montag eingereicht, erfuhr dpa. Ein Sprecher des Amtsgerichts Ulm sagte, noch seien keine Unterlagen eingetroffen. Aktuell habe eine geplante Zwischenfinanzierung nicht sichergestellt werden können, erklärte Schlecker. Daher könnten die weiteren Maßnahmen der aktuell laufenden Restrukturierung nicht so umgesetzt werden, wie geplant. Um welchen Betrag es geht, wollte ein Sprecher nicht sagen. Nach dpa-Informationen kam die geplatzte Geldspritze für die Geschäftsführung sehr überraschend.
BASF verlangt Nachbesserung bei 'Wassercent'
LUDWIGSHAFEN - Der Chemiekonzern BASF verlangt von der rot-grünen Landesregierung in Rheinland-Pfalz Nachbesserungen beim geplanten 'Wassercent'. Die Maßnahmen des Konzerns mit Stammsitz in Ludwigshafen zur Wasserreinhaltung müssten dabei stärker als bisher vorgesehen berücksichtigt werden, forderte BASF-Vorstandsmitglied Margret Suckale am Freitag. Der Konzern sei deshalb mit der Landesregierung in Mainz im Gespräch.
Kreise: Airbus muss jede dritte A380 auf Risse untersuchen
TOULOUSE - Der Flugzeugbauer Airbus muss möglicherweise jedes dritte Exemplar des doppelstöckigen Riesenfliegers A380 auf Risse an den Tragflächen untersuchen lassen. Eine entsprechende Anweisung werde die Europäische Flugsicherheitsbehörde EASA erlassen, erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag von einer mit der Sache vertrauten Person. Die EASA hat bisher nur grundsätzlich bestätigt, dass sie eine Untersuchung der Flieger anordnen werde.
WEITERE MELDUNGEN:
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- Talanx übernimmt polnischen Versicherer Warta
- BASF erläutert Milliardeninvestition an Stammsitz
- Studie: Telekom könnte in den USA mit Verkauf von Masten Milliarden einnehmen
- Vodafone triumphiert vor indischem Gericht - Keine Steuern für Hutchison-Deal
- Air Berlin will 2013 in die Gewinnzone fliegen
- Olympus bleibt vorerst an Börse
- Ikea mit Rekordgewinn - trautes Heim in Krisenzeiten gefragt
- Schlag gegen Daten-Plattform Megaupload - Web-Attacken auf Behörden
- American Express profitiert von Kauffreude der Kunden
- Fresenius-Konkurrent Sana übernimmt Hanse-Klinikum Wismar
- EMA überprüft Novartis-Mittel Gilenya nach Todesfall in USA
- ThyssenKrupp hält sich Verkauf von Brasilien-Werk offen: Alles wird geprüft
- Schlappe für Samsung in einem Mannheimer Patentverfahren°
/bwi
BOCHUM - Aufarbeitung eines Milliarden-Debakels: Der frühere ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz hat Fehler beim Bau des neuen Stahlwerks in Brasilien eingestanden, Aufsichtsratschef Gerhard Cromme kann in der Rückschau dagegen keine Verletzung von Sorgfaltspflichten bei Vorstand und Aufsichtsrat erkennen. Der seit einem Jahr amtierende Konzernchef Heinrich Hiesinger sieht unterdessen den Umbau des Stahlkonzerns auf gutem Weg, wie er auf der Hauptversammlung am Freitag in Bochum sagte. Eine Ende der Verluste im Stahlgeschäft in Brasilien und den USA sei derzeit aber noch nicht absehbar. Durch das Debakel beim Bau von Stahlwerken in den USA und Brasilien war der Konzern im zurückliegenden Geschäftsjahr 2010/2011 (30. September) mit einem Verlust von 1,8 Milliarden Euro tief in die roten Zahlen gerutscht. In einem Gespräch mit dem 'Handelsblatt' (Freitag) hatte Schulz noch vor Beginn des Aktionärstreffens Fehler eingeräumt: 'Ich habe zu lange den falschen Leuten vertraut', sagte der 70-jährige Ex-Manager. Er fügte hinzu: 'Der Schaden wäre geringer gewesen, wenn ich früher gehandelt hätte - und glauben Sie mir: Ich mache mir deshalb Vorwürfe.'
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DÜSSELDORF - Rheinmetall
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/bwi