Frankfurt, 05. Nov (Reuters) - Rund 100.000 Kunden der ehemaligen Mannheimer Lebensversicherung müssen sich bald auf einen neuen Ansprechpartner einstellen. Die Auffanggesellschaft Protektor, die die Verträge der in Schieflage geratenen Mannheimer Leben vor 13 Jahren übernommen hatte, wolle den restlichen Bestand verkaufen, sagte Protektor-Chef Jörg Westphal der "Süddeutschen Zeitung". "Das ist im Kundeninteresse", zitierte ihn die Zeitung (Donnerstagausgabe). Denn die Kosten seien angesichts des fehlenden Neugeschäfts doppelt so hoch wie bei anderen Versicherern, sagte Westphal.
Dem Bericht zufolge verhandelt Protektor mit mehreren der Abwicklungsspezialisten, die sich in den vergangenen Jahren formiert hatten, um die Verträge von Lebensversicherern zu übernehmen, die kein Neugeschäft mehr machen. Zu ihnen zählt die Heidelberger Leben, die mehrheitlich dem Finanzinvestor Cinven CINV.UL gehört. Kürzlich hatten die BHF-Bank BHFKB.BR und der chinesische Investor Fosun 0656.HK die Frankfurter Leben gegründet, die 120.000 Verträge von der Deutschland-Tochter der schweizerischen Baloise BALN.VX übernommen hatte. ID:nL5N11N1FI