Frankfurt, 05. Mär (Reuters) - Spekulationen um die
Überlebensfähigkeit der taumelnden Opel-Muttergesellschaft
General Motors (GM) und ein pessimistischer
Konjunkturausblick der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die
europäischen Börsen am Donnerstag deutlich ins Minus gedrückt.
Der EuroStoxx50<.STOXX50E> der wichtigsten börsennotierten
Firmen der Euro-Zone gab 4,7 Prozent auf 1852 Zähler nach und
notierte damit so niedrig wie seit März 2003 nicht mehr. Der Dow
Jones Stoxx50<.STOXX> der größten europäischen Börsenwerte fiel
um 3,4 Prozent auf 1647 Punkte.
Europaweit standen die Versicherer unter besonders starkem
Verkaufsdruck. Sie wurden vom Strudel eines 35-prozentigen
Kurseinbruchs beim britischen Konkurrenten Aviva
mitgerissen. Die Ankündigung einer Dividende von 33 Pence je
Aktie drückte deren Papiere auf ein Rekordtief von 183,7 Pence.
"Die Leute machen sich Sorgen, dass Aviva sich die Dividende,
die sie zahlen will, nicht leisten kann", erklärte Analyst Peter
Eliot von MF Global die Kursreaktion.
Im Sog von Aviva gaben die Aktien der Allianz und
der Münchener Rück 9,9 Prozent auf 49,04 Euro
beziehungsweise 11,2 Prozent auf 82,61 Euro. Die übrigen
europäischen Konkurrenten konnten sich dem Abwärtstrend
ebenfalls nicht entziehen: So gaben die Aktien von
Aegon 16,2 Prozent auf 2,02 Euro nach. Der Index für
die europäische Versicherungsbranche<.SXIP> fiel um bis zu zwölf
Prozent auf ein Rekordtief von 80,26 Punkten.
Gegen den Trend legten die Aktien von Hammerson
dagegen 4,4 Prozent auf 235,38 Pence zu. Sie profitierten dabei
von der hohen Nachfrage nach ihren neu ausgegebenen Aktien. Die
britische Immobilienfirma will bis zu 584 Millionen Pfund am
Kapitalmarkt einsammeln. Darüber hinaus stütze die Ankündigung
des Konkurrenten Segro, dessen 524 Millionen Pfund
schwere Kapitalerhöhung sei voll gezeichnet. Börsianer werteten
dies als Zeichen, dass die Banken gewillt sind, die britische
Immobilienbranche in der Krise zu stützen. Segro-Aktien stiegen
um 4,6 Prozent auf 101,5 Pence.
(Reporter: Hakan Ersen)