Zürich, 22. Nov (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag im frühen Geschäft dank Rückenwind aus dem Ausland fester
tendiert. In den USA hatten die Märkte am Freitag zuletzt noch
zugelegt und für positive Vorgaben gesorgt. Zudem erhält das
hoch verschuldete Irland einen Rettungsschirm der EU.
Der SMI <.SSMI> der Standardwerte notierte um 09:30 Uhr um
0,4 Prozent höher auf 6616 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> stieg
um ebenfalls 0,4 Prozent auf 5890 Zähler.
Wie lange die Freude über die Rettung Irlands anhält, sei
ungewiss. Angesichts anderer Impulse könnten die Anschlusskäufe
bald wieder versiegen, sagten Händler. Zudem ist die laufende
Woche in den USA wegen des Feiertags Thanksgiving vom Donnerstag
verkürzt. Da dürfte die Handels-Woche am Mittwoch mehr oder
weniger vorbei sein, hiess es.
Die Aktien der beiden Grossbanken Credit Suisse
und UBS kletterten zunächst mehr als ein Prozent.
International tätige Banken zählen zu den Hauptprofiteuren der
Rettungsaktion für die Grüne Insel. Doch schmolzen die Gewinne
rasch ab und die beiden Aktien lagen noch um 0,5 Prozent im
Plus. Julius Bär dagegen legte 1,3 Prozent zu.
Unter den defensiven Werten notierten Nestle und
Novartis etwas höher. Ein Novartis-Sprecher
dementierte einen Bericht der Zeitung "Sonntag", wonach der
Pharmariese ähnlich wie Roche vor einem grösseren
Kostensenkungsprogramm stehe. "Ich weiss nicht, wer die Quellen
der Zeitung sind, aber wir planen kein Programm ähnlich dem von
Roche", so der Sprecher.
Roche ermässigten sich leicht. Gemäss
Roche-Konzernchef Severin Schwan hält der Pharmakonzern
weiterhin Ausschau nach Zukäufen. Ob damit auch die von
Übernahmespekulationen umrankte Actelion gemeint ist,
wollte Schwan in einem Interview mit der "SonntagsZeitung" aber
nicht kommentieren. Das Augenheilmittel VEGF Trap-Eye von
Bayer und Regeneron hat sich in zwei
Phase-III-Studien als genauso effektiv wie Lucentis von Roche
erwiesen und muss nur halb so häufig gespritzt werden.
Nobel Biocare stiegen gut ein Prozent. Der
Hersteller von Dentalimplantaten hat die bestehende syndizierte
Kreditlinie über 330 Millionen Euro bis 2015 verlängert. Die
impliziten Finanzierungskonditionen hätten sich verbessert.
Unter Gewinnmitnahmen litten die Aktien von Actelion
. "Nachdem das erwartete Übernahmeangebot von Amgen
für Actelion nicht gekommen ist, streichen die
Spekulanten Gewinne ein", sagte ein Händler.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)