Investing.com - Der Gouverneur der Bank von England, Mark Carney, warnte am Donnerstag, dass der “Brexit-Nebel” eine “Reihe von Spannungen” in der britischen Wirtschaft schaffe, was zu kurzfristiger Volatilität bei den Konjunkturdaten führe und die Ausgaben von Unternehmen und Verbrauchern in Mitleidenschaft ziehe.
Carney sagte auf der Pressekonferenz der Zentralbank im Anschluss an die Zinsentscheidung, dass die britische Wirtschaft insgesamt bislang noch nicht auf einen harten Brexit ohne Übergangsabkommen eingestellt ist.
"Auch wenn viele Unternehmen ihre Vorsorgepläne ausarbeiten, ist die Wirtschaft als ganzes immer noch nicht auf einen Austritt ohne Abkommen und ohne Übergangsphase vorbereitet."
Er führte weiter aus, dass jegliche dauerhafte Veränderung des Pfundkurse, "spürbare Konsequenzen für die Inflation" haben werde, die zeitweise unter 2% fallen könnte.
Carney wiederholte, dass die geldpolitische Antwort auf den Brexit keinem Automatismus folgen werde.
Seine Kommentare fielen, nachdem die Bank of England hat den Leitzinssatz wie erwartet in der vierten Sitzung in Folge stehengelassen hatte, als erneut alle neun Mitglieder ihres geldpolitischen Ausschusses dafür stimmten, den Ball flach zu halten, während die Verunsicherung über die Aussicht zunimmt, dass Großbritannien die Europäische Union am 29. März verlassen könnte, ohne das ein Vertrag über die Beziehungen danach steht.
Mit nur noch 50 Tagen bis die Frist für Großbritannien zum Verlassen der EU abläuft, zeigt die Konjunktur klare Anzeichen einer Verlangsamung, als die Unsicherheit die Unternehmen veranlasst, ihre Investitionsentscheidungen auf die lange Bank zu schieben, während ein stetiger Strom irritierender Schlagzeilen aus der Politik den Konsumenten die Laune verdorben hat.
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