Berlin (Reuters) - Das Bundesfinanzministerium muss sich Insidern zufolge 2017 so wenig Geld am Finanzmarkt leihen wie seit mindestens 15 Jahren nicht mehr.
Die Emission von Staatsanleihen soll nach aktuellen Planungen bis zu 180 Milliarden Euro in die Staatskasse spülen, sagten zwei mit den Zahlen vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Im ablaufenden Jahr waren es insgesamt 202,5 Milliarden Euro.
Grund für den deutlichen Rückgang ist, dass der Bund einschließlich seiner Sondervermögen im kommenden Jahr deutlich weniger Altschulden an seine Gläubiger zurückzahlen muss. "Dadurch sinkt der Refinanzierungsbedarf deutlich", sagte einer der Insider. Da der Bund dieses Geld nicht aus den laufenden Einnahmen übrig hat, muss er zur Tilgung neue Mittel aufnehmen. Außerdem wird stets ein Puffer eingebaut. Deshalb benötigt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble frisches Geld, auch wenn sein Etat 2017 erneut ohne neue Schulden auskommen soll.
Die für das Schuldenmanagement des Bundes verantwortliche Finanzagentur will die Emissionsplanung in der kommenden Woche veröffentlichen.