FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bundesbank hat die Finanzbranche vor nachlassendem Reformeifer gewarnt. 'Banken müssen sich ihr Vertrauen in erster Linie selbst verdienen', sagte Vorstand Andreas Dombret am Freitag bei einer Tagung in Frankfurt. Das sei harte Arbeit. Zugleich betonte der Bundesbanker, dass die Banken seit der Finanzkrise schon deutlich Fortschritte gemacht hätten. Er verwies auf abgebaute Altlasten, gesunkene Bilanzsummen und Ansätze für neue Vergütungsmodelle.
Dombret forderte die Institute auf, sich schnell auf die künftigen Regeln (Basel III) für ein höheres Eigenkapital einzustellen. Zudem sollte die Branche sich stärker an den Bedürfnissen der privaten Haushalte und Unternehmen ausrichten und weniger an der Staatsfinanzierung. 'Die dienende Funktion des Finanzsektors für die Realwirtschaft muss in ihren Geschäftsmodellen wirklich erkennbar sein.'
Das könne auch den Investmentbanken gelingen. Als Beispiele für sinnvolle Aufgaben nannte Dombret eine gute Beratung von Unternehmen bei Fusionen und Übernahmen sowie Absicherungsgeschäfte für exportorientierte Firmen. Gefährlich werde es aber dann, wenn die Institute die Bodenhaftung verlieren und Spekulieren zum Selbstzweck werde. Dies müssten die Führungs- und Entlohnungstrukturen der Banken verhindern.
Um die Verbindung von Staats- und Bankenrisiken zu lösen, forderte Dombret Reformen und Bereinigungen. 'Staatsanleihen-Ankaufprogramme erhöhen Abhängigkeiten, und Brandschutzmauern sind kein Ersatz für die Wiederherstellung der Zahlungsfähigkeit und des Investorenvertrauens', sagte Dombret und kritisierte damit die Politik der Europäischen Zentralbank. Deren Liquiditätshilfen von rund einer Billion Euro von Ende 2011 und Anfang 2012 für die Finanzbranche hätten nur kurz den Druck vermindert.
Dombret warnte zugleich, mit der europäischen Bankenunion ein 'Instrument zur Vergemeinschaftung bilanzieller Altlasten' zu schaffen. Es müsse klar sein, dass Risiken dort getragen werden, wo sie entstehen. 'Eine Vergemeinschaftung von Risiken wäre nur für die Zukunft denkbar, aber ganz sicher nicht für Verluste, die im nationalen Aufsichtsrahmen entstanden sind', sagte Dombret. 'Etwas anderes käme dem Abschluss einer Versicherung nach dem Eintritt des Versicherungsereignisses gleich.'
Gefordert seien auch die Aufseher, um die richtigen Anreize für risikobewusstes Verhalten zu setzen. 'Die neuen Regeln (Basel III) werden die Widerstandsfähigkeit des Bankensektors deutlich stärken', erklärte der Bundesbank-Vorstand. Nun komme es darauf an, dass die Regeln in allen Ländern schnell umgesetzt werden./enl/jha/fbr
Dombret forderte die Institute auf, sich schnell auf die künftigen Regeln (Basel III) für ein höheres Eigenkapital einzustellen. Zudem sollte die Branche sich stärker an den Bedürfnissen der privaten Haushalte und Unternehmen ausrichten und weniger an der Staatsfinanzierung. 'Die dienende Funktion des Finanzsektors für die Realwirtschaft muss in ihren Geschäftsmodellen wirklich erkennbar sein.'
Das könne auch den Investmentbanken gelingen. Als Beispiele für sinnvolle Aufgaben nannte Dombret eine gute Beratung von Unternehmen bei Fusionen und Übernahmen sowie Absicherungsgeschäfte für exportorientierte Firmen. Gefährlich werde es aber dann, wenn die Institute die Bodenhaftung verlieren und Spekulieren zum Selbstzweck werde. Dies müssten die Führungs- und Entlohnungstrukturen der Banken verhindern.
Um die Verbindung von Staats- und Bankenrisiken zu lösen, forderte Dombret Reformen und Bereinigungen. 'Staatsanleihen-Ankaufprogramme erhöhen Abhängigkeiten, und Brandschutzmauern sind kein Ersatz für die Wiederherstellung der Zahlungsfähigkeit und des Investorenvertrauens', sagte Dombret und kritisierte damit die Politik der Europäischen Zentralbank. Deren Liquiditätshilfen von rund einer Billion Euro von Ende 2011 und Anfang 2012 für die Finanzbranche hätten nur kurz den Druck vermindert.
Dombret warnte zugleich, mit der europäischen Bankenunion ein 'Instrument zur Vergemeinschaftung bilanzieller Altlasten' zu schaffen. Es müsse klar sein, dass Risiken dort getragen werden, wo sie entstehen. 'Eine Vergemeinschaftung von Risiken wäre nur für die Zukunft denkbar, aber ganz sicher nicht für Verluste, die im nationalen Aufsichtsrahmen entstanden sind', sagte Dombret. 'Etwas anderes käme dem Abschluss einer Versicherung nach dem Eintritt des Versicherungsereignisses gleich.'
Gefordert seien auch die Aufseher, um die richtigen Anreize für risikobewusstes Verhalten zu setzen. 'Die neuen Regeln (Basel III) werden die Widerstandsfähigkeit des Bankensektors deutlich stärken', erklärte der Bundesbank-Vorstand. Nun komme es darauf an, dass die Regeln in allen Ländern schnell umgesetzt werden./enl/jha/fbr