Peking (Reuters) - Chinas Zentralbank will mit weitreichenden Vorschriften für Vermögensverwalter die heimische Finanzindustrie sicherer machen und Risiken begrenzen.
Die neuen Regeln enthalten unter anderem Obergrenzen für die Verschuldung und ein Verbot bestimmter Garantiezusagen. So soll verhindert werden, dass Unternehmen Schlupflöcher nutzen, um riskante Geschäfte mit überhöhtem Verschuldungsgrad einzugehen. Finanzfirmen müssen zudem künftig zehn Prozent der mit Geldanlage-Produkten erzielten Provisionserträge als Risikoreserve halten. Firmen außerhalb der Finanzbranche wird untersagt, Geldanlage-Produkte zu vertreiben. In dem Sektor der Finanzwirtschaft werden in China inzwischen Gelder im Volumen von rund 15 Billionen Dollar verwaltet.
Die neuen Regeln sollen ab Ende 2020 in Kraft treten, teilten die Währungshüter am Freitag mit. Dies wäre etwas später als zunächst geplant. Einen ersten Entwurf hatte die Notenbank im November bekannt gemacht. Banken hatten daraufhin das geplante Regelwerk als zu scharf kritisiert.
Die Kommunistische Partei hat sich unter dem Vorsitz von Staatspräsident Xi Jinping auf die Fahnen geschrieben, gegen übermäßige Verschuldung in der Finanzbranche vorzugehen und Preisblasen zu verhindern. Dazu wurde auch eine Untersuchung der Geschäftspraktiken von Online-Vermögensverwaltern gestartet, die Ende Juni abgeschlossen sein soll.