ROUNDUP 2/Kartellverdacht bei Autobauern: Sondersitzung im Bundestag gefordert
HANNOVER/BERLIN - Der Verdacht geheimer Absprachen deutscher Autobauer zum Schaden von Verbrauchern und Zulieferern droht zu einer weiteren Gefahr für die Branche zu werden. Knapp zwei Wochen vor einem Berliner Spitzentreffen zur Frage, wie überhöhte Werte von Stickoxid gesenkt werden sollen, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" über ein angebliches Autokartell.
BMW verteidigt Dieselmodelle - bei Abgasreinigung 'im Wettbewerb'
MÜNCHEN - BMW (4:BMWG) hat seine eigenen Dieselmodelle gegen Vorwürfe der Abgasmanipulation verteidigt und die jüngsten Kartellvorwürfe im Zusammenhang mit den Reinigungssystemen zurückgewiesen. In einer Mitteilung des Konzerns vom Sonntag hieß es: "Fahrzeuge der BMW Group werden nicht manipuliert und entsprechen den jeweiligen gesetzlichen Anforderungen." Auch für Dieselautos treffe dies zu.
Deutsche Bank und JP Morgan wollen Libor-Klagen gegen Millionenzahlung beilegen
NEW YORK - Die Deutsche Bank (4:DBKGn) und die US-Bank JP Morgan wollen gegen Zahlungen in Millionenhöhe Klagen wegen der Manipulation der Libor-Zinssätze beilegen. Wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht, will die Deutsche Bank 77 Millionen US-Dollar und JP Morgan 71 Millionen Dollar zahlen. Ein Fehlverhalten räumen beide Institute allerdings nicht ein. Die Einigung muss noch von einem Richter genehmigt werden.
Daimler legt wegen Manager-Verträgen Verfassungsbeschwerde ein
STUTTGART - Der Autobauer Daimler (4:DAIGn) zieht nach einer Niederlage vor dem Bundesarbeitsgericht wegen der Altersbefristung von Manager-Verträgen vor das Bundesverfassungsgericht. Ein Sprecher des Konzerns sagte am Samstag, dass die Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe bereits eingereicht worden sei. Zuvor hatte die "Automobilwoche" darüber berichtet. "Wir sehen unseren vertraglichen Gestaltungsspielraum bei Führungskräften so eingeschränkt, dass wir die Fragen grundsätzlich klären wollen", erklärte das Unternehmen.
'Dieselgate'-Rechtsstreit bringt US-Anwälten 300 Millionen Dollar ein
SAN FRANCISCO - Volkswagens milliardenschwere Vergleiche mit US-Sammelklägern im Abgas-Skandal bringen auch den beteiligten Anwaltskanzleien viel Geld ein. Der für den Mammut-Rechtsstreit zuständige US-Richter Charles Breyer genehmigte den Klägeranwälten am Freitag 125 Millionen Dollar an Gebühren und Kostenrückerstattungen im Rahmen der Rechtsvertretung von rund 88 500 Besitzern von Dieselwagen mit 3,0-Liter-Motoren, bei denen VW (4:VOWG_p) mit Hilfe einer speziellen Software Stickoxid-Werte manipuliert hatte.
FTI-Chef zu Türkei: Verschärfter Reisehinweis hat kaum Auswirkungen
MÜNCHEN - Nach der jüngsten Eskalation im Streit mit der Türkei gibt sich die Reisebranche gelassen. "Wir glauben, dass sich die Auswirkungen in engen Grenzen halten werden", sagte Ralph Schiller, Geschäftsführer des Reiseveranstalters FTI, der Deutschen-Presse Agentur. Mit Buchungsrückgängen rechnet das Unternehmen trotz des verschärften Reisehinweises nicht.
Solarworld-Beschäftigte wollen Stellenabbau verhindern
FREIBERG/BONN - Die Solarworld (104:SWVKk)-Beschäftigten suchen nach Wegen, um die angekündigten Entlassungen bei dem insolventen Solartechnik-Hersteller in letzter Minute zu verhindern. Der Bonner Betriebsratsvorsitzende Peter Finger appellierte am Sonntag an den vorläufigen Insolvenzverwalter und die Gläubiger, auf die für den 1. August angekündigten Freistellungen zu verzichten und stattdessen für einen Zeitraum von drei bis vier Monaten Kurzarbeit einzuführen.
VW-Chef will Streit über Diesel-Fahrverbote bundesweit klären
HANNOVER/BERLIN - VW (4:VOWG_p)-Konzernchef Matthias Müller fordert eine bundesweite Entscheidung über Diesel-Fahrverbote statt verschiedener Regelungen in den Städten. "Die Verunsicherung ist ja groß. Das spüren wir auch an den Diesel-Bestellungen, die merklich zurückgegangen sind", sagte der Manager der "Rheinischen Post" (Samstag). Er erwarte daher, "dass es auf Bundesebene eine Lösung gibt, die für unsere Kunden Verbindlichkeit herstellt". Bislang liegt die Zuständigkeit für Fahrverbote in der Verantwortung der Kommunen.
Verbraucherschützer gegen zweifelhafte neue Bankgebühren
BERLIN - Die Verbraucherzentralen haben Banken und Sparkassen vor zweifelhaften neuen Gebühren als Reaktion auf niedrige Zinsen gewarnt. In der Branche gebe es hierbei verbreitet einen Wildwuchs, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur. Dabei hätten viele Institute Kunden über Jahre zu einer Kostenlos-Kultur etwa rund ums Girokonto erzogen, weil sie sich Wettbewerbsvorteile davon versprochen hätten. Nun würden auf teilweise intransparente Art Zusatzgebühren erhoben.
Porsche-Betriebsratschef keilt gegen Audi: 'Fühlen uns betrogen'
STUTTGART/INGOLSTADT - Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück sieht sein Unternehmen wegen der Abgas-Affäre hintergangen und fordert die Entlassung von Vorständen bei der VW (4:VOWG_p)-Konzernschwester Audi (104:NSUG). "Ich werde es nicht zulassen, dass Porsche (DE:PSHG_p) durch Tricksereien von Audi in Gefahr gerät", sagte der oberste Belegschaftsvertreter des Stuttgarter Sport- und Geländewagenbauers der "Bild am Sonntag". "Eigentlich muss der Audi-Aufsichtsrat die Vorstände freistellen."
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Kundenhinweis:ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.