FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Anleihemarkt warten Investoren zum Wochenstart auf mögliche Kurstreiber in den kommenden Tagen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future notierte am Montagmorgen mit 132,44 Punkten 0,11 Prozent höher als vor dem Wochenende. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,32 Prozent.
Nach der turbulenten, von den US-Präsidentschaftswahlen und dem Aus für die deutsche Ampel-Regierung geprägten, Vorwoche stehen am Montag kaum Kurstreiber auf der Agenda - auch weil am US-Anleihenmarkt wegen des Feiertages "Veterans Day" nicht gehandelt wird. Am Dienstag rücken dann die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen in den Blick und am Mittwoch die US-Verbraucherpreise.
Die US-Verbraucherpreise stünden diese Woche im Fokus der Investoren, könnten dieses Mal aber womöglich weniger bewegen als sonst, schrieben die Experten der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) in einem Marktkommentar. So stünden erst einmal verstärkt die Folgen des Sieges von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen und die Kabinettsbildung im Fokus.
Trump hatte im Wahlkampf Steuersenkungen versprochen und teils hohe Einfuhrzölle für Waren aus anderen Ländern, insbesondere aus China in Aussicht gestellt. Diese Maßnahmen könnten je nach Umfang den Inflationsdruck in den USA wieder verstärken und die US-Notenbank Fed bei Zinssenkungen vorsichtiger werden lassen.
Der erneute starke fiskalische Impuls mit seiner erwarteten inflationären Wirkung bringe die Fed in eine schwierige Lage, schrieben die Experten der Commerzbank (ETR:CBKG) im Marktausblick. Nach der Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte in der Vorwoche erwarten sie weitere Senkungen im Dezember und Anfang nächsten Jahres. Ab diesem Zeitpunkt dürften Trumps Pläne jedoch Gestalt annehmen und die ersten negativen Auswirkungen auf die Inflation und die Inflationserwartungen nicht mehr zu übersehen sein. Daher werde die Fed ihre Zinsen wohl nur noch auf 4,00 Prozent senken, statt auf - wie bisher erwartet - 3,50 Prozent.