Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Mittwoch, dem 10. Mai:
1. Plötzliche Entlassung des FBI-Direktors James Comey wirkt sich auf Risikobereitschaft aus
Goldpreise liegen am Mittwoch höher. Das Edelmetall erholte sich von seinem Achtwochentief, nachdem Präsident Donald Trump den amtierenden FBI-Direktor James Comey auf dramatische Weise entlassen hatte. Die Nachricht schickte eine Schockwelle durch Washington.
Auch neu entfachte Besorgnis darüber, dass Nordkorea einen neuen Raketentest planen könnte, unterstützt Gold ebenfalls.
Die Demokraten warfen Trump umgehend politische Motive vor, da Comey ebenfalls mit der Leitung Untersuchung der angeblichen Manipulation der US-Wahlen 2016 durch Russland und einer möglichen Komplizenschaft mit Trumps Wahlkampfteam beauftragt war.
Marktanalysten warnen, dass Comeys Entlassung die Steuerreform- und Infrastrukturpläne der Trump-Regierung verzögern könnte. Andere Experten behaupten, die Anleger werden erneut von der Unberechenbarkeit des US-Präsidenten verunsichert.
Gold-Ftures an der Comex stiegen um 09:56 Uhr GMT oder 05:56 Uhr ET um 7,70 $ oder 0,63 Prozent auf 1.223,80 $ pro Feinunze. Die Marktteilnehmer stürzen sich auf sichere Anlagen.
2. Aktienkurse weltweit verlaufen nach Comeys Entlassung uneinheitlich
US-Aktienkurse deuten am Mittwoch einen Abwärtstrend an. Die Anleger neigen angesichts der überraschenden Entlassung des FBI-Direktors Comey eher zu sicheren Anlagen. Um 9:57 Uhr GMT oder 05:57 Uhr ET fiel Dow um 0,24 Prozent, S&P 500 um 0,17 Prozent und der Nasdaq 100 um 0,09 Prozent.
Auch in Europa herrscht Abwärtstrend vor. Besorgniserregende Entwicklungen in der US-Politik dämpfen die Marktstimmung und die Anleger warten auf eine Ansprache des Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi im Laufe des Tages.
Früher am Tag schlossen die Börsen in Asien am dritten Tag in Folge höher. Die Anleger konzentrieren sich auf starke Unternehmensergebnisse.
3. Ausgeprägter Lagerabbau bringt Öl um 1 Prozent hoch
Ölpreise bewegen sich am Mittwoch im europäischen Handel nach oben und erholen sich von den Verlusten der Vortagessitzung, nachdem über Nacht veröffentlichte Industriedaten einen beträchtlichen Abbau der Ölbestände gezeigt hatten.
Nach Börsenschluss am Dienstag meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute (API), dass die Rohölvorräte in der Woche bis zum 5. Mai um 5,79 Mio. Barrels abgebaut wurden.
Die US-amerikanische Energy Information Administration veröffentlicht ihren offiziellen wöchentlichen Versorgungsbericht um 14:30 Uhr GMT oder 10:30 Uhr ET. Die Erwartungen gehen von einem Aufbau um 1,786 Mio. Barrels aus. Zwischen den Angaben des API und der EIA kommt es häufig zu erheblichen Diskrepanzen.
Rohöl-Futures stiegen um 09:58 Uhr GMT oder 05:58 Uhr ET um 1,02 Prozent auf 46,35 $. Brent gewann 0,88 Prozent dazu und stieg auf 49,16 $.
4. Disney drückt auf den Dow Jones, Apple zieht sich zurück
Walt Disney (NYSE:DIS) drückt auf den Dow: rückläufige Abonnentenzahlen und höhere Programmierungskosten bei der Melkkuh ESPN führten dazu, dass die Einnahmen des Medienunternehmens die Erwartungen enttäuscht haben. Nach der Veröffentlichung der Zahlen am Dienstagabend fiel die Aktie im nachbörslichen Handel um fast drei Prozent.
Der Trend im vorbörslichen Handel deutet darauf hin, dass Apple (NASDAQ:AAPL) den Bluechip-Index nicht wird retten können. Die Apple-Aktie verlor 0,6 Prozent: Der Hersteller von iPhone erreichte als erstes Unternehmen aller Zeiten eine Marktkapitalisierung von 800 Mrd. US-Dollar. Die Anleger nahmen nach Bekanntgabe der Nachricht ihre Gewinne mit.
Heute weisen unter anderem Mylan (NASDAQ:MYL), Time Inc (NYSE:TIME) und Wendy’s (NASDAQ:WEN) vor Börsenbeginn aus, während Snap Inc (NYSE:SNAP) und Whole Foods Market (NASDAQ:WFM) nach Börsenschluss ausweisen.
5. Draghi könnte dem Euro auf ein Sechsmonatshoch verhelfen
EZB-Präsident Mario Draghi spricht um 11:00 Uhr GMT oder 07:00 Uhr ET vor dem niederländischen Kongress.
Zwar steht der nächste Zinsentscheid erst am 8. Juni an, dennoch dürften Draghis Kommentare auf mögliche Hinweise für einen Richtungswechsel der Zentralbank ausgewertet werden.
EUR/USD erreichte am Montag mit 1,1021 den höchsten Stand seit November, dümpelt seitdem aber vor sich hin. Die Anleger werden also Draghis Kommentare zu aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in der Eurozone abwägen, bevor die Einheitswährung verlorenes Territorium zurückerobern kann.