Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Donnerstag, den 14. Dezember, wissen sollte:
1. Dollar stabilisiert sich nach Kursrutsch im Gefolge von US-Zinsentscheidung
Der Dollar hat sich gegenüber den anderen Leitwährungen nach einem Kursrutsch wieder gefangen, der eingesetzt hatte, nachdem die Federal Reserve die Zinsen wie erwartet angehoben, wegen Sorgen über auch in Zukunft schwache Inflationszahlen aber auch ihre Zinsprojektionen für 2018 unverändert stehengelassen hatte.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, lag auf 93,42, nachdem er am Mittwoch um 0,7% von einem Monatshoch gefallen war.
Die Fed hatte die Zinsen zum dritten Mal in diesem Jahr angehoben und angedeutet, dass sie im nächsten Jahr einen ähnlichen Pfad einschlagen werde, was einige Dollar-Optimisten enttäuschte, die darauf spekuliert hatten, dass die Fed in ihren Zinsprojektionen für das nächste Jahr vier Zinsschritte vorhersagen könnte.
Die Bank sagte auch, sie erwarte, dass die Inflation ein weiteres Jahr unter dem Zielwert bleiben wird, was den Erwartungen auf schnellere Zinserhöhungen einen Dämpfer verpasste.
In Kürze wird das US-Handelsministerium Daten zu den Einzelhandelsumsätzen im November um 14:30 MEZ veröffentlichen. Die Konsensusschätzung geht davon aus, dass der Report einen Anstieg der Einzelhandelsumsätze um 0,3% im letzten Monaten zeigen wird. Die Kernumsätze sollen den Vorhersagen nach um 0,7% zugenommen haben.
2. Aktienbörsen uneinheitlich, als Märkte sich auf 'Zentralbank-Party einstellen'
Die internationalen Aktienmärkte gaben ein gemischtes Bild ab, als die Investoren auf die Zinserhöhung der Federal Reserve in den USA reagierten, während sie noch auf die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Bank von England warten.
Die meisten Märkte der Asien-Pazifik-Region gingen mit leichten Verlusten aus dem Handel, von einem Rückgang der Finanzaktien des Großraums belastet.
In Europa lagen die meisten Börsen am Mittag in der Verlustzone, als der Finanzsektor sich von den schlechten Vorgaben aus den Vereinigten Staaten und Asien anstecken ließ.
Für die Wall Street deuten US-Aktienindexfutures hingegen ein leichtes Plus an. Der Dow und der Nasdaq hatten den gestrigen Handel im grünen Bereich beendet, während der S&P seine Gewinne nach dem Erscheinen des Fed-Statements in volatilem Handel nicht halten konnte.
3. Europäische Zentralbank tagt zur Geldpolitik
Die Europäische Zentralbank wird um 13:45 MEZ ihre neueste Zinsentscheidung verkünden, wobei allgemein keine Änderung erwartet wird.
Das Interesse dürfte vor allem auf die Pressekonferenz mit Notenbankchef Mario Draghi gerichtet sein, die 45 Minuten nach Bekanntgabe beginnen wird und wo er wahrscheinlich sein Versprechen zur Unterstützung der Konjunktur und der Beibehaltung extrem niedriger Kreditkosten in den kommenden Monaten wiederholen wird.
Die EZB wird auch ihre ersten Inflationsprognosen für 2020 abgeben, die wahrscheinlich eine Teuerung von genau oder etwas unter dem Zielwert zeigen werden, da diese in den kommenden drei Jahren vermutlich nur langsam zunehmen wird, was sich mit der Entscheidung der Bank deckt, ihr Wertpapierkaufprogramm nur allmählich auslaufen zu lassen.
Der Euro hat sich kaum gegenüber dem Dollar bewegt, mit dem EUR/USD Kurs auf 1,1830, nachdem er gestern um 0,7% angestiegen war.
4. Zinsentscheidung in Großbritannien
Die britische Notenbank wird um 13:00 MEZ ihre Entscheidung zu den Zinsen bekanntgeben, wobei Analysten keine wesentliche Veränderung erwarten, als die Notenbanker mit den Unwägbarkeiten des Brexits, dem langsamen Lohnwachstum und der schwachen Produktivität kämpfen, die alle die Wirtschaft belasten.
Die Bank von England hatte im letzten Monat im Fahrwasser der Brexit-Abstimmung die Kreditkosten um 25 Basispunkte zurück auf 0,50% gebracht, aber gesagt, sie sehe nur langsam steigende Zinsen am Horizont, als das Königreich sich auf den Austritt aus der EU vorbereitet.
Außer der Zentralbank dürfte auch die Politik die Investoren beschäftigen, als diese jegliche Nachrichten im Hinblick auf die Brexit-Verhandlungen verfolgen. Die britische Premierministerin Theresa May wird auf einem heute beginnenden Gipfel die Staatschefs der Europäischen Union dazu anhalten, die Brexit-Gespräche in die zweite Phase gehen zu lassen.
Das Pfund lag höher, mit dem GBP/USD Kurs um 0,2% im Plus auf 1,3445.
5. IEA warnt vor anschwellender US-Schieferölförderung
Die Internationale Energieagentur hat gewarnt, dass es Anzeichen auf eine auch in 2018 weiter steigende US-Ölförderung gäbe.
"Wir erkennen, dass 2018 vielleicht kein glückliches Jahr für Opec-Mitglieder werden könnte." sagte die Pariser Organisation in ihrem monatlichen Report am Donnerstag.
Die IEA sagt voraus, dass die Ölförderung außerhalb der Opec, die die USA mit einschließt, in 2017 um 600.000 Fass am Tag steigen soll und um weitere 1,6 Mio Fass am Tag in 2018. Sie merkte zudem an, dass die globale Ölförderung im November um 200.000 Fass am Tag auf 97,8 Mio Fass am Tag gestiegen ist, was "die höchste in einem Jahr war, aufgrund des Anstiegs der US-Förderung".
Die Ölförderung in den Vereinigten Staaten stieg in der letzten Wochen Daten der Regierung nach, um 73.000 Fass am Tag auf 9,78 Mio Fass am Tag, womit sie nun ein ähnliches Niveau wie das der größten Ölnationen Russland und Saudi-Arabien erreicht hat.
Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate wurde zu 56,59 USD das Fass, kaum verändert, gehandelt, während Brent sich um 0,2% auf 62,60 USD das Fass verteuert hat.