BMW fährt Rekordjahr ein - Erstmals Frau im Vorstand
MÜNCHEN - BMW hat das beste Jahr der Firmengeschichte perfekt gemacht und will 2012 noch eine Schippe drauf legen. Vor Zinsen und Steuern erwirtschaftete der Konzern ein Ergebnis (EBIT) von gut 8 Milliarden Euro. Die Autosparte steuerte mit fast 7,5 Milliarden Euro den Löwenanteil zum operativen Gewinn bei. Dank eines Verkaufsrekords im vergangenen Jahr kletterte der Gewinn des bayerischen Autobauers in vorher nicht gekannte Höhen. Damit halten die Münchner die Rivalen Daimler und Audi weiter auf Distanz. In den kommenden Jahren will Konzernchef Norbert Reithofer die Position an der Spitze der Oberklassehersteller verteidigen und weiter ausbauen. Dafür setzt der Manager auch auf einen Umbau an der Spitze. Zum ersten Mal übernimmt eine Frau einen Vorstandsposten bei BMW. Die bisherige Bahnmanagerin Milagros Caina-Andree wird Personalchefin. Ein Teil ihrer künftigen Kollegen bekommt zudem neue Aufgaben. 'Damit die BMW Group auch in Zukunft auf Erfolgskurs bleibt, brauchen wir deshalb eine Organisation, die die zunehmende Komplexität der Aufgaben bewältigen kann', sagte Reithofer am Donnerstag einer Mitteilung zufolge.
Deutsche Post bleibt auf Wachstumskurs - Dividende steigt deutlich
BONN - Die Deutsche Post will sich nach einem kräftigen Gewinnsprung von den wachsenden Konjunktursorgen nicht bremsen lassen. Im Gegensatz zur pessimistischen Konkurrenz kündigte Vorstandschef Frank Appel auch für dieses Jahr Wachstum von Umsatz und Gewinn an. Dabei werde das Unternehmen weiter von seiner guten Position in den boomenden Schwellenändern Asiens sowie dem florierende Paketgeschäft in Deutschland profitieren. Er warne davor, 'zu schwarz' zu sehen, sagte der Manager am Donnerstag bei der Bilanz-Pressekonferenz in Bonn. Ein globaler Wirtschaftseinbruch sei nicht in Sicht, die Schuldenkrise in Europa lösbar. Freuen dürfen sich auch die Aktionäre. Die Dividende soll um 5 Cent auf 70 Cent je Anteilsschein steigen.
Henkel mit Rekordjahr für Übernahmen gerüstet
DÜSSELDORF - Mit einem Rekordjahr im Rücken wächst beim Klebstoff- und Waschmittelkonzern Henkel der Spielraum für Zukäufe. 'Wir haben unser Wachstum immer durch Akquisitionen unterstützt und werden das auch in Zukunft tun', sagte der scheidende Finanzvorstand Lothar Steinebach bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Düsseldorf. Finanzieller Spielraum sei eine Voraussetzung, Zukäufe müssten aber sinnvoll sein und sich rechnen. Henkel hat die Verschuldung, die mit der Übernahme des Klebstoffherstellers National Starch in die Höhe geschossen war, seit 2008 auf 1,7 Milliarden Euro wieder halbiert. Konzernchef Kasper Rorsted, dessen Vertrag vor kurzem um fünf weitere Jahre verlängert wurde, hielt sich bei der Frage nach Übernahmezielen noch bedeckt. Zunächst soll die Profitabilität wie geplant weiter gesteigert werden. Henkel bleibe bei seiner strikten Kostendisziplin und feile weiter an seinen Strukturen. Die Rohstoffe dürften sich im laufenden Jahr zudem weniger stark verteuern als 2011. 'Ich bin zuversichtlich, dass 2012 ein neues Rekordjahr für Henkel wird', unterstrich Rorsted. Derzeit arbeitet der Vorstand an der Strategie und den Finanzzielen für die kommenden Jahre. Veröffentlicht werden sie laut Rorsted im November.
EADS überrascht die Aktionäre: Gewinn und Dividende verdoppelt
PARIS - Ein Gewinnsprung als Abschiedsgeschenk: Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS hat seinen Überschuss im vergangenen Jahr unter der Führung von Konzernchef Louis Gallois fast verdoppelt. Dank deutlich gestiegener Flugzeugverkäufe und höherer Preise kletterte das Konzernergebnis überraschend um 87 Prozent auf gut eine Milliarde Euro. Den Aktionären winkt mit 45 Cent eine mehr als doppelt so hohe Dividende wie ein Jahr zuvor. Für 2012 stellte Gallois am Donnerstag in Paris noch mehr Umsatz und Gewinn in Aussicht: 'Glauben Sie mir: Das ist erst der Anfang.' Gallois sieht das Feld für seinen Nachfolger bestellt: Der 68-jährige Manager gibt die Konzernführung im Juni nach rund sechs Jahren an der Spitze an den bisherigen Airbus-Chef Tom Enders ab. Die Aktionäre sollen sich dauerhaft auf höhere Dividenden einstellen können, wie Finanzchef Hans Peter Ring ankündigte. Auch der 61-Jährige verlässt in diesem Jahr den Konzern.
Infineon sieht Gewinnschwelle ab 3 Milliarden Euro erreicht
MÜNCHEN - Der Halbleiterspezialist Infineon Technologies sieht für das laufende Geschäftsjahr (Ende) trotz aller Unwägbarkeiten für sich einen großen Puffer. Die Gewinnschwelle liege aktuell bei einem Umsatz von rund drei Milliarden Euro, sagte Finanzchef Dominik Asam am Donnerstag in München zur Hauptversammlung. 'Dafür müssten wir einen Umsatzeinbruch von einem Viertel erfahren', sagte der Manager. Nach dem Rekordjahr 2011 erwartet Infineon im laufenden Jahr einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine Marge im niedrigen bis mittleren Zehnerprozentbereich. Das entspreche einem Umsatzminus in der Größenordnung von 5 Prozent und einer Marge zwischen 13 und 14 Prozent, sagte Asam.
Rekordprämie nach Rekordjahr bei VW - 28 000 neue Stellen
WOLFSBURG - Bei Europas größtem Autobauer Volkswagen schlägt sich das beste Jahr der Unternehmensgeschichte auch im Portemonnaie der Mitarbeiter und in neuen Jobs nieder. Die rund 90.000 Tarifbeschäftigten in den sechs westdeutschen Werken bekommen rückwirkend für 2011 einen Rekordbonus von 7.500 Euro. Das teilten Personalvorstand Horst Neumann und Betriebsratschef Bernd Osterloh am Donnerstag mit. Die sehr gute Geschäftslage nutzte der Konzern zudem, um in der ganzen Welt insgesamt 28 000 weitere Stellen zu schaffen.
Deutsche Post will Recht auf Billigtöchter erkämpfen
BONN - Die Deutsche Post gibt den Kampf um eine Billigsparte nicht auf. Vorstandschef Frank Appel kündigte am Donnerstag bei der Bilanz-Pressekonferenz in Bonn an, weiter vor Gericht dafür zu streiten. Der Konzern hatte zum Jahreswechsel seine Tochter First Mail geschlossen, nachdem ihr von der Bundesnetzagentur Preis-Dumping vorgeworfen war. Dagegen hatte die Post im Eilverfahren verloren. Das Hauptsacheverfahren könne sich nun einige Zeit hinziehen, erklärte Appel.
RWE bietet variable Tarife mit elektronischer Kontrolle
DORTMUND/MÜLHEIM - RWE weitet das Angebot variabler Stromtarife mit elektronischer Kontrolle über das Testgebiet Mülheim hinaus auf alle Kunden aus. Kern sind ein sogenannter intelligenter Stromzähler und ein variabler Tarif. Die Stromkosten betragen an Wochenenden und in der Woche zwischen 20 und 8 Uhr 20,4 Cent je Kilowattstunde und 29,9 Cent in der übrigen Zeit. Dazu komme der monatliche Grundpreis von 16,95 Euro, teilte die RWE Vertrieb AG am Donnerstag in Dortmund mit. Der Kunde kann dabei online verfolgen, wie viel Strom er gerade verbraucht und so Stromfresser besser erkennen. Im einem Großversuch mit intelligenten Zählern seien derzeit rund 70 000 Haushalte in Mülheim angeschlossen.
Dialog Semiconductor stößt bei Wandeanleihe offenbar auf hohe Nachfrage
KIRCHHEIM/TECK - Die Wandelanleihe des Halbleiterherstellers Dialog Semiconductor ist bei den Investoren offenbar auf ein hohes Interesse gestoßen. Das im TecDax notierte Unternehmen erhofft sich nach der Preisfestsetzung mit 201 Millionen US-Dollar jetzt einen höheren Erlös als noch am Morgen. Zudem bietet Dialog Semiconductor nur einen Prozent Verzinsung an. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag in Kirchheim/Teck mit. Am Morgen hatte das Unternehmen noch damit gerechnet, zwischen 1,25 und 1,75 Prozent bezahlen zu müssen. Damit fällt die jährliche Zinslast der Anleihe deutlich geringer aus.
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