Frankfurt, 02. Okt (Reuters) - Die anhaltende Finanzkrise und schwache US-Wirtschaftsdaten haben am Donnerstag die Anleger in großem Stil zu Aktienverkäufen bewogen. "Die Unsicherheit ist groß", sagte ein Händler in Anspiel auf das weiter in der Schwebe befindliche US-Bankenrettungspaket. Zudem verstärkten die jüngsten US-Konjunkturdaten Ängste vor einer Rezession in den USA. Der Europa-Index Stoxx50<.STOXX50> gab 1,3 Prozent auf 2629 Zähler nach. Die Leitindizes in London, Paris und Frankfurt verloren zwischen 1,8 und 2,5 Prozent.
Für Freitag wird die entscheidende Abstimmung im
US-Repräsentantenhaus über das 700 Milliarden schwere
Rettungspaket erwartet. Doch selbst wenn die Abgeordneten nun
das Paket absegneten, ändere dies kaum etwas an den düsteren
Konjunkturaussichten, klagten Analysten. "Das Risiko, dass die
USA doch noch in eine gesamtwirtschaftliche Rezession fallen,
die bislang knapp vermieden werden konnte, hat stark
zugenommen", erklärte Postbank-Analyst Heinrich Bayer. Auch in
Europa gerieten die Aktien von konjunkturabhängigen Werten unter
Druck. ArcelorMittal Auch die US-Autoabsatzzahlen für September nehmen Börsianern
zufolge jede Hoffnung auf eine rasche Konjunkturerholung. Die
Autoaktien setzten ihre jüngste Talfahrt fort, der europäische
Branchenindex<.SXAP> gab vier Prozent nach. Renault Auf die Stimmung am Aktienmarkt drückte zudem, dass die
Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins unverändert bei 4,25
Prozent beließ. "Der eine oder andere hatte mit einer
Zinssenkung um 25 Basispunkte gerechnet. Da dürfte es etwas
Enttäuschung gegeben haben", sagte Aktienstratege Ralf
Zimmermann von Sal. Oppenheim. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet
öffnete nach Einschätzung von Analysten zwar die Tür für eine
Zinssenkung, konnte damit aber den Aktienmärkten keine
Unterstützung geben. saf/ban