Frankfurt (Reuters) - EZB-Vizepräsident Luis de Guindos fordert eine stärkere Kontrolle von Investmentfonds.
Diese seien zuletzt größere Kreditrisiken eingegangen und es gebe starke Anzeichen dafür, dass sich auch Gefahren für die Liquidität in dem Sektor aufbauen, sagte de Guindos am Freitag auf einer Konferenz in Frankfurt. Das Verschuldungsniveau bei Investmentfonds sei zudem schwer zu erfassen. Neue Werkzeuge seien nötig, um mit den wachsenden Gefahren umzugehen. Die Aufsicht über Investmentfonds sollte auf der europäischen Ebene angesiedelt sein. Solche Fonds seien zwar stark konzentriert auf einige wenige Länder. "Die Auswirkungen negativer Entwicklungen in diesem Sektor könnten aber quer durch die EU zu spüren sein," sagte der Spanier.
Mehrere EZB-Vertreter hatten sich zuletzt dafür starkgemacht, Kredit- und Finanzgeschäfte abseits der etablierten Bankenbranche stärker unter die Lupe zu nehmen. Sorgen bereitet ihnen unter anderem, dass Investmentfonds im risikoreicheren Geschäft mit hochverzinslichen Krediten eine immer größere Rolle spielen. Sie seien im Gegensatz zu klassischen Banken noch zu wenig reguliert, bemängeln Kritiker.