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FOKUS 1-Technologiewerte ziehen US-Börsen ins Minus

Veröffentlicht am 15.12.2008, 18:07
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New York, 15. Dez (Reuters) - Sorgen um sinkende Verbraucherausgaben haben die US-Börsen am Montag deutlich ins Minus gedrückt. Die Anleger trennten sich kurz vor Weihnachten daher vor allem von Technologiewerten. Die in diesem Jahr arg gebeutelten Finanztitel gaben ebenfalls nach. Grund waren hier die anstehenden Quartalszahlen der beiden US-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley, die nach Ansicht vieler Experten kräftige Verluste vermelden müssen. Zudem lastete das Hickhack um das Schicksal der angeschlagenen US-Autobauer auf den Märkten. Die Börsianer blickten daher mit Spannung auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Dienstag.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> fiel um 0,9 Prozent auf 8551 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> verlor 0,3 Prozent auf 868 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> sank um 2,1 Prozent auf 1508 Punkte. Die Kursverluste in den USA zogen auch den deutschen Aktienmarkt mit nach unten. In Frankfurt schloss der Dax<.GDAXI> 0,2 Prozent im Minus bei 4654 Punkten.

Zu den großen Verlierern bei den führenden US-Technologie- und IT-Konzernen gehörte Apple. Inmitten des Weihnachtsgeschäfts senkte Goldman Sachs seine Bewertung für den iPod-Hersteller. "Immer wenn es um Apple geht, dann gibt es auch Bedenken über die Kauflaune der Verbraucher", sagte Bennett Gaeger von Stifel Nicolaus. Apple-Titel gingen knapp vier Prozent in den Keller. Die Papiere von Oracle gaben im Apple-Sog 2,6 Prozent ab.

Nach einem ihrer schwärzesten Jahre mussten auch Finanzwerte zum Wochenauftakt wieder Verluste verzeichnen. Goldman Sachs legt am Dienstag seine Zahlen vor, Morgan Stanley ebenfalls in dieser Woche. Analysten rechnen mit einem schwachen Vierteljahr bei beiden Instituten. Goldman wird nach Ansicht vieler Experten möglicherweise sogar seinen ersten Verlust seit dem Börsengang vor rund zehn Jahren einfahren. Beide Banken verloren mehr als drei Prozent und zogen andere Branchentitel mit ins Minus. Die Papiere von JPMorgan Chase verbilligten sich nach einer Herabstufung von Merril Lynch gar um mehr als sechs Prozent.

Für schlechte Stimmung auf dem Parkett sorgte auch der mutmaßliche Milliarden-Betrug des früheren Nasdaq-Chefs Bernard Madoff. Zahlreiche namhafte Institute erklärten, dass sie wegen Anlagen bei Madoffs Investmentfonds erhebliche Verluste befürchten.

Im Blickpunkt der Anleger blieb aber auch zum Wochenstart die Krise der US-Autoindustrie. Nach dem Scheitern des milliardenschweren Rettungspakets im Senat überlegt die Regierung, der Branche Hilfen aus dem 700 Milliarden Dollar schweren Topf für die Finanzbranche abzuzweigen. US-Präsident George W. Bush dämpfte zwar die Hoffnungen auf eine unmittelbar bevorstehende Entscheidung. Anleger spekulierten dennoch darauf, dass der Staat die großen US-Autokonzerne nicht zusammenbrechen lässt. Die Aktie von General Motors legte 5,3 Prozent zu, die Ford-Papiere um 3,6 Prozent.

Zulegen um 6,2 Prozent konnte auch die Aktie von Honeywell, obwohl der US-Mischkonzern wegen der Konjunkturabkühlung mit einem Gewinnrückgang von etwa 13 Prozent im kommenden Jahr rechnet.

Der Zins-Entscheid der Fed wird am Dienstagabend erwartet. Es wird mit einer weiteren Senkung des Leitzinses von derzeit einem Prozent auf ein historisch niedriges Niveau von 0,5 Prozent gerechnet.

(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Sören Amelang)

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