(neu: Wall Street, aktualisierte Kurse)
Frankfurt, 20. Mär (Reuters) - Die Furcht vor Nebenwirkungen
der Multi-Milliarden-Dollar-Geldspritze der US-Notenbank für die
amerikanische Wirtschaft hat am Freitag die europäischen
Aktienmärkte belastet. Ein Kurssprung beim Index-Schwergewicht
Bayer
"Die Leute haben einige Bedenken wegen der möglichen inflationären Effekte", sagte Luc Van Hecka, Chefökonom bei KBC Securities. Die Fed will rund eine Billion US-Dollar in die krisengeschüttelte US-Wirtschaft pumpen und mit dem Geld unter anderem hypothekenbesicherte Wertpapiere und US-Staatsanleihen aufkaufen. "Das ist eine Menge Geld und es ist nicht ungewöhnlich, dass die Leute dies als Gefahr für die Preisstabilität sehen", fügte Van Hecka hinzu. Ein anderer Börsianer betonte: "Die Außergewöhnlichkeit dieser Maßnahme verdeutlicht zudem die Dramatik der wirtschaftlichen Situation."
Angesichts dieser Bedenken gerieten die Finanzwerte, die in
den vergangenen Tagen teilweise zweistellige prozentuale Gewinne
verbucht hatten, unter Verkaufsdruck. An der Londoner Börse
fielen HSBC
Angesichts des "Hexensabbat" dürften die aktuellen Kursbewegungen aber nicht überbewertet werden, warnten Börsianer. Am Mittag verfielen Futures und Optionen auf Indizes. Zum Xetra-Schluss waren Optionen auf einzelne Aktien an der Reihe. Unmittelbar davor schwanken die Kurse üblicherweise stark, weil Investoren die Papiere in die von ihnen gewünschte Richtung bewegen wollen.
AUSSICHT AUF US-ZULASSUNG FÜR XARELTO BEFLÜGELT BAYER
Mit einem Plus von bis zu neun Prozent setzten sich die Aktien von Bayer an die Spitze der Dax-Gewinnerliste. Von der US-Gesundheitsbehörde FDA beauftragte Experten hatten grünes Licht für die Zulassung von Xarelto gegeben. Die Analysten der Commerzbank trauen dem Blutgerinnungshemmer jährliche Spitzenumsätze von 2,2 Milliarden Euro zu und stuften Bayer auf "Buy" hoch. Am frühen Nachmittag notierten die Titel des Leverkusener Konzerns gut sieben Prozent fester bei 36,64 Euro.
Auf der Verliererseite standen die Papiere von
Infineon
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Patricia Gugau)