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FOKUS 2-Dax macht etwas Boden gut - Unsicherheit bleibt

Veröffentlicht am 17.10.2008, 15:25
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(neu: US-Bezug, weitere Händler-Aussagen, europäische Werte)

Frankfurt, 17. Okt (Reuters) - Auch nach der Verabschiedung des Rettungspaketes für die Finanzbranche durch Bundestag und Bundesrat sind die Anleger am Freitag nervös geblieben. Der Dax<.GDAXI> machte zwar bis zum Nachmittag Boden gut und notierte 0,5 Prozent höher bei 4644 Punkten. Doch noch am Morgen hatte der Index sehr viel deutlicher zugelegt und war um mehr als vier Prozent gestiegen.

Viele Anleger seien unsicher und hielten sich zurück, sagten Händler. Daran werde sich auch so schnell nichts ändern. "Die Schaukelbörse wird uns erhalten bleiben. Ich hoffe nur, dass die Intra-Day-Ausschläge weniger werden", meinte Händler Stefan Scharffetter von Baader Wertpapierhandelsbank. Auch die Entwicklung der Aktienkurse an der Wall Street sei unvorhersehbar, sagten amerikanische Marktstrategen. Kurz vor Handelsbeginn notierten die Futures auf die US-Indizes über zwei Prozent im Minus.

REZESSIONSÄNGSTE VERUNSICHERN

In den vergangenen Wochen war der Dax stark geschwankt. So war der Leitindex am vergangenen Freitag um sieben Prozent eingebrochen - das war der siebtgrößte Tagesverlust in der 20-jährigen Geschichte des Dax. Am Montag folgte mit einem Plus von gut elf Prozent der bisher größte Kursanstieg. Ingesamt hat der Dax damit seit Montag drei Prozent gutgemacht - nach einem Sturz um rund 22 Prozent in der Woche zuvor. Viele Händler sind mittlerweile auf alles gefasst: "Ich bin für alles offen: von plus fünf Prozent bis minus fünf Prozent im Dax", sagte ein anderer Börsianer. "Zwar scheint sich mehr und mehr die Meinung durchzusetzen, dass es durch staatliche Eingriffe gelingen wird, einen Kollaps der Finanzmärkte zu verhindern, doch drängen im Gegenzug wieder vermehrt Ängste vor einer stärkeren globalen Rezession in den Vordergrund", beschrieb Marktstratege Michael Köhler von der LBBW die unruhige Stimmung am Markt.

Das rund 500 Milliarden Euro schwere Rettungspaket für die deutsche Finanzbranche wurde vom Bundestag mit großer Mehrheit und vom Bundesrat einstimmig angenommen. Große Auswirkungen habe das aber nicht gehabt, sagten Händler, da mit dieser Entscheidung gerechnet worden sei. Dennoch wurde es als gute Nachricht für die Finanzwerte gewertet, und die meisten Titel der Branche gehörten am Freitag zu den Gewinnern am deutschen Aktienmarkt. In Frankfurt zogen die Aktien von Hypo Real Estate um 5,7 Prozent an, Deutsche Bank kletterten um 3,5 Prozent. Auch europäische Titel waren gefragt: In Zürich notierten Credit Suisse 7,7 Prozent höher, in London verbuchten die Royal Bank of Scotland ein Plus von 4,6 Prozent. Der europäische Bankenindex<.SX7P> lag ein halbes Prozent höher - im Gegensatz zu dem der Versicherer, der mit einem Abschlag von 2,3 Prozent auf der Verliererseite stand. Besonders ein Minus von über 18 Prozent bei dem niederländischen Versicherer ING drückte auf die Branche. Berichte, ING müsse seine Kapitalbasis stärken, belasteten. Das Institut wollte sich dazu nicht äußern.

Auch der Branchenindex der europäischen Autowerte<.SXAP> reihte sich mit einem Abschlag von 3,8 Prozent auf der Verliererseite ein - dabei gehörten in Frankfurt Daimler mit einem Kursplus von fast sieben Prozent zu den stärksten Gewinnern. Der Autobauer, dessen Aktien seit Jahresanfang fast 65 Prozent an Wert eingebüßt haben, hatte ein kräftiges Absatzplus für den wachsenden chinesischen Markt gemeldet. Dagegen sackten VW um rund zehn Prozent ab und stemmten sich damit erneut ohne fundamentale Gründe gegen die Entwicklung am Gesamtmarkt.

Die größten Gewinne auf Branchenebene verbuchten die Titel der Technologiebranche, nachdem die Quartalsberichte von Google und IBN positiv aufgenommen wurden. Zudem überraschte der Handyhersteller Sony Ericsson mit einem unerwartet niedrigen Verlust. Dafür belohnten die Anleger den schwedischen Konzern mit einem Kursplus von drei Prozent. Nokia zogen im Schlepptau von Ericsson um sieben Prozent an. SAP stiegen um 6,1 Prozent.

(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Jörn Poltz)

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