New York, 13. Jan (Reuters) - Die Sorgen vor der anstehenden Bilanzsaison haben die US-Börsen am Dienstag belastet. Nach den Alcoa-Zahlen fürchteten sich viele Börsianer vor weiteren Schreckensmeldungen. Unterstützung gaben dem Markt allerdings Äußerungen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke, die bei den Börsianern Hoffnungen nährten, dass die Regierung alle schlechten Wertpapiere aus den Bilanzen der Geschäftsbanken übernehme. Davon profitierten die im vergangenen Jahr arg gebeutelten Finanztitel und ließ Sorgen um die Citigroup vorübergehend vergessen machen.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte lag im Nachmittagshandel 0,5 Prozent im Minus bei 8434 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gab 0,2 Prozent auf 868 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> tendierte nahezu unverändert auf 1538 Stellen. In Frankfurt fiel der Dax<.GDAXI> den fünften Tag in Folge und ging 1,7 Prozent tiefer bei 4636 Punkten aus dem Handel.
Alcoa
Die US-Notenbank hat nach Ansicht Bernankes ihr Pulver im Kampf gegen die Finanz- und Wirtschaftskrise noch nicht verschossen. Ihr stünden noch wirksame Werkzeuge zur Verfügung, versicherte er kurz nach Handelsbeginn in London. Gut kam am Markt an, dass die Fed eine Ausweitung ihrer Programme zum Aufkauf bestimmter Wertpapiere erwägt, die in der Krise stark unter Druck geraten sind und zu hohen Abschreibungen führten. Die Rede Bernankes habe den Investoren einiges an Zuversicht gegeben, dass die Fed noch einige Waffen in ihrem Arsenal zur Bekämpfung der gegenwärtigen Probleme habe, sagte Tim Ghriskey von Solaris Asset Management.
Dies half Papieren aus dem Bankensektor, ihre anfänglichen
Verluste weitgehend wett zu machen, die durch erneute Sorgen
über den Geschäftsverlauf bei der Citigroup
Die Händler hofften auf weitere Hilfen zur Stabilisierung der Kreditmärkte. Der scheidende Präsident George W. Bush hatte beim Kongress am Montagabend auf Wunsch von Obama formell grünes Licht für die zweite Tranche des Rettungsprogramms TARP beantragt. Dadurch müssen die Parlamentarier innerhalb der nächsten 15 Tage über die Freigabe der zweiten 350 Milliarden Dollar entscheiden.
Schnäppchenjäger deckten sich mit Aktien von Unternehmen
ein, die zuletzt schwere Abschläge hinnehmen mussten.
Energietitel profitierten dabei von einem Anstieg des Ölpreises.
Der Preis für ein Fass US-Leichtöl
(Reporter: Chuck Mikolajczak; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Birgit Mittwollen)