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FOKUS 2-VW-Aktie macht Anleger am Hexensabbat nervös

Veröffentlicht am 19.06.2009, 16:27
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* Dax kaum verändert - Warten auf Handelsschluss

* Aussicht auf Thüga-Verkauf schiebt E.ON an Dax-Spitze

* TUI-Aktien weiter auf Erholungskurs

(neu: Dax-Future, K+S, HeidelbergCement, Solarwerte)

Frankfurt, 19. Jun (Reuters) - Die Volkswagen-Aktien haben den deutschen Aktienmarkt am Hexensabbat im Bann gehalten. Unter Anlegern herrschte am Freitag gespannte Ruhe, weil unklar blieb, wie sich das Auslaufen von Optionen auf VW-Papiere zum Handelsschluss auf den Kurs des Autobauers auswirken würde. In einem etwas höher notierenden Gesamtmarkt waren VW-Aktien am Nachmittag mit einem Minus von 4,4 Prozent auf 220,90 Euro größter Dax-Verlierer. "Es kann noch in alle Richtungen gehen", sagte ein Händler. "Mich würde heute Abend ein Kurs von 500 Euro so wenig verwundern wie ein Kurs von 150 Euro", sagte ein anderer.

Der Dax<.GDAXI> lag mit 4835 Punkten kaum verändert und damit gut vier Prozent unter dem Vorwochenschluss. Der Verfall des Dax-Future am Mittag war mit einem Stand von 4821 Punkten unspektakulär über die Bühne gegangen.

Am Großen Terminverfall laufen am letzten Freitag eines Quartals die Optionen auf Indizes und Aktien aus sowie die Terminkontakte auf Indizes. Häufig kommt es dabei zu heftigen Kursschwankungen, weil die Anleger die Aktien, auf die sie Derivate halten, in die gewünschte Richtung treiben wollen. Wegen dieser besonderen Unberechenbarkeit des Kursverlaufs nennen Börsianer diesen Tag auch "Hexensabbat".

Diesmal wurde er mit besonderer Spannung erwartet wegen des Finanzpokers von Porsche um Volkswagen. Der Sportwagenbauer, der bereits 51 Prozent an VW hält, hat sich über Optionen den Zugriff auf weitere rund 20 Prozent der VW-Stimmrechte gesichert. Da Porsche sich über die Architektur dieser hochkomplexen Geschäfte bedeckt hält, herrschte am Markt Ungewissheit darüber, in welchem Umfang welche Optionen auf VW-Aktien ausgeübt werden. Je nachdem wären starke Kursausschläge in beide Richtungen möglich. Eine Befürchtung war, dass Banken zum Handelsschluss in großem Stil VW-Aktien auf den Markt werfen, nachdem Porsche die Option, diese Titel zu kaufen, nicht wahrgenommen hat. Dies könnte den VW-Kurs massiv unter Druck bringen. Zahlreiche Börsianer gingen allerdings von einem wenig turbulenten Handelsschluss aus. "Ich vermute, dass das heute Abend weniger spektakulär als erwartet über die Bühne geht", sagte Oliver Roth, Händler bei Close Brothers Seydler Bank. Vermutlich habe Porsche seine Optionen verlängern können, da die Banken kein Interesse hätten, Porsche Schaden zuzufügen.

Die in keinem großen Index notierten Porsche-Titel notierten nahezu unverändert bei 44,55 Euro. Das in den Vorjahren erfolgsverwöhnte Unternehmen hatte in den ersten drei Quartalen seines Geschäftsjahres einen Gewinnrückgang verbucht.

DAIMLER NACH S&P-HERUNTERSTUFUNG SCHWACH

Auch Daimler-Titel wurden verkauft. Sie fielen um zwei Prozent auf 24,59 Euro. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte ihre Bonitätseinschätzung für den Autobauer gesenkt. Die Entwicklung von Daimler könnte 2009 schwächer als bislang erwartet ausfallen, begründete S&P seine Entscheidung. Damit könnte sich für Daimler die Refinanzierung über Kredite verteuern, sagten Händler. Die Papiere des Konkurrenten BMW legten 0,4 Prozent zu. Auf Sicht von drei Monaten - also gegenüber dem letzten großen Verfall im März - haben die Kurse der beiden Autowerte jeweils rund 20 Prozent zugelegt.

Größter Dax-Gewinner waren E.ON mit einem Plus von drei Prozent. Der Energiekonzern steht einem Zeitungsbericht zufolge kurz vor dem Verkauf seiner Stadtwerketochter Thüga. Das wäre strategisch der richtige Schritt, lobte LBBW-Analyst Bernhard Jeggle. Gefragt waren auch K+S mit einem Aufschlag von zwei Prozent. "Die Titel erholen sich, nachdem sie nach schwachen Geschäftszahlen zur Wochenmitte abgestürzt waren", sagte ein Händler.

Im MDax<.MDAXI> führten TUI die Gewinnerliste mit einem Plus von 12,4 Prozent auf 5,76 Euro an. Anfang der Woche hatte eine Studie von Analysten der Deutschen Bank einen TUI-Kursrutsch von 18 Prozent ausgelöst. Nachdem die Experten ihre Kommentare korrigiert hatten, holte die Aktie wieder auf, notierte aber weiter unter dem Niveau des Vorwochenschlusses von 6,13 Euro. HeidelbergCement verteuerten sich um 4,5 Prozent. Händlern zufolge wirkten noch Nachrichten vom Donnerstag nach, wonach der Bauzulieferer seine Finanzierung gesichert hat.

Nach Kommentaren der UBS standen im TecDax<.TECDAX> die Aktien von SMA Solar und Solarworld im Fokus. Während die Analysten mit einer Kaufempfehlung SMA zu einem bis zu fünfprozentigen Kursplus verhalfen, gaben Solarworld 1,4 Prozent nach. Die UBS hatte ihre Gewinnschätzung für die Firma reduziert.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Georg Merziger)

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