* Anleger setzten auf baldige Konjunkturerholung
* Salzgitter nach zuversichtlicherem Ausblick an Dax-Spitze
* Aktien von Handelskonzernen gefragt
* Hoffnung auf Staatshilfe stützt Arcandor
* Skepsis von Monsanto drückt K+S und Syngenta
(neu: Schlusskurse, Monsanto, K+S, Parmalat, Strabag)
Frankfurt, 27. Mai (Reuters) - Die Hoffnung auf eine
bevorstehende Konjunkturerholung hat die europäischen
Aktienmärkte am Mittwoch gestützt. Der Dax<.GDAXI> schloss 0,3
Prozent höher bei 5000,77 Punkten. Der Europa-Index
Stoxx50<.STOXX50> stieg um 0,6 Prozent auf 2138 Stellen. "Es ist
eine vorsichtige Schlussfolgerung, dass wir eine Depression
verhindert haben. Und während wir zugegebenermaßen in einer
tiefen Rezession stecken, hat sich das Terrain, auf dem wir uns
bewegen, stabilisiert", sagte Stratege Franz Wenzel von Axa
Investment Managers.
Der Dax schaffte es somit zum dritten Mal in diesem Jahr,
oberhalb von 5000 Punkten zu schließen. Händlern zufolge weisen
die charttechnischen Zeichen nach oben, da sich der Leitindex
derzeit oberhalb der 200-Tage-Linie befindet. "Die Stimmung hat
sich aufgehellt", sagte ein Händler. Marktteilnehmern zufolge
werden sowohl das Säbelrasseln Nordkoreas wie auch ein möglicher
Antrag des einst weltgrößten Autoherstellers GM auf
Gläubigerschutz ausgeblendet. "Bei GM ist das Kind schon in den
Brunnen gefallen, da würde ein Insolvenzantrag auch nicht mehr
viel ändern", kommentierte ein Händler. Verbliebene Aktionäre
trennten sich dennoch von den Papieren, die 14,6 Prozent
abstürzten. Die US-Börsen notierten bei Handelsende in Europa
uneinheitlich.
ANLEGER GREIFEN BEI KONSUMWERTEN ZU
Gefragt waren Konsumwerte und Aktien von Unternehmen, die
wie Stahlkonzerne mutmaßlich als erste von einem Anspringen der
Konjunktur profitieren würden. An der Dax-Spitze standen die
Salzgitter-Aktien mit einem Plus von 4,5 Prozent,
nachdem der Konzern sich etwas zuversichtlicher für das laufende
Jahr äußerte. ThyssenKrupp hinkten mit einem Plus von
2,3 Prozent etwas hinterher, nachdem die Ratingagentur Moody's
die Bonitätsbewertung herabstufte. In Paris kletterten die
Aktien von Weltmarktführer ArcelorMittal um 5,3
Prozent.
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.
Die Aktien des Handelskonzerns Metro gewannen 3,8
Prozent. Die Titel des französischen Konkurrenten
Carrefour legten vier Prozent zu. Im MDax<.MDAXI>
stiegen die Papiere von Arcandor und Praktiker
um fast 19 beziehungsweise 6,1 Prozent. Die Aktien des Karstadt-
und Quelle-Mutterkonzerns Arcandor profitierten von
Spekulationen auf Staatshilfen. Praktiker-Titel waren nach
positiven Aussagen zur Geschäftsentwicklung gefragt. Die Titel
der Autohersteller BMW und Daimler stiegen um
drei beziehungsweise zwei Prozent. Gegen den Trend verloren
Volkswagen 3,7 Prozent und waren damit größter
Dax-Verlierer. Händlern zufolge lastet auf den Titeln, dass sich
eine Rettung des Konkurrenten Opel abzeichnet.
Deutsche Post profitierten von einem Medienbericht
über einen absehbaren Erhalt ihres Steuerprivilegs und stiegen
um gut drei Prozent. Die Aktien des Düngemittelkonzerns
K+S rutschten in Reaktion auf eine skeptischere
Gewinnprognose des amerikanischen Saatgutherstellers
Monsanto ins Minus und schlossen 0,1 Prozent tiefer.
Monsanto-Papiere verloren fünf Prozent, die des Schweizer
Konkurrenten Syngenta 4,4 Prozent.
In Mailand legten die Aktien des Lebensmittelkonzerns
Parmalat in Reaktion auf Spekulationen auf eine
Übernahme durch die französische Danone 4,4 Prozent zu.
Danone gaben 1,3 Prozent nach. In Wien stiegen die Titel des
Baukonzerns Strabag nach einer Kaufempfehlung der
Deutschen Bank 6,6 Prozent.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Martin Zwiebelberg)