* US-Daten beflügeln den Markt
* Banken nach positiven Analystenkommentaren gesucht
* Versicherungen drehen ins Plus
* Syngenta nach Monsanto-Zahlen im Aufwind
(neu: Schlusskurse)
Zürich, 24. Jun (Reuters) - Besser als erwartet ausgefallene
US-Konjunkturdaten haben am Mittwoch der Schweizer Börse im
späten Geschäft zusätzlich Auftrieb verliehen. Dabei gewann der
Markt an Breite, nachdem zunächst vor allem Aktien von Banken,
Versicherungen und aus dem zyklischen Bereichen gesucht waren.
Vor den am Abend erwarteten Ergebnis des Offenmarktausschusses
der US-Notenbank Fed verlief das Geschäft bei moderaten Umsätzen
aber recht ruhig.
Der SMI<.SSMI> schloss 2,29 Prozent höher auf 5443 Punkten
nicht weit unter dem Tageshoch. Der breite SPI<.SSHI> legte 2,23
Prozent auf 4683,93 Zähler zu. Alle SMI-Titel gingen mit
Kursgewinnen aus dem Markt.
Die Aktien des Agrarchemiekonzerns Syngenta
gewannen 3,2 Prozent. Händler führten das Kaufinteresse auf den
positiv aufgenommenen Quartalsbericht des US-Konkurrenten
Monsanto zurück. "Die Aktien der Branche sind nach den
gesenkten Absatzprognosen der Düngemittelhersteller ganz einfach
übertrieben stark abgestraft worden", sagte ein Börsianer.
Den stärksten Beitrag zum Anstieg des Marktes leisteten mit
6,3 Prozent auf 48,40 Franken die Aktien von Credit Suisse
. Unterstützung für die Aktie kam von positiven
Analystenkommentaren, die im Bankensektor insgesamt für Auftrieb
sorgten. Günstig aufgenommen wurde auch, dass CS und Deutsche
Bank den Rechtsstreit um die geplatzte
Milliarden-Übernahme der US-Chemiefirma Huntsman mit
einem Vergleich beigelegt haben. Darüber hinaus sagte
CS-Präsident Hans-Ulrich Doerig in einem Interview der
"Handelszeitung", die im Herbst ergriffenen Massnahmen zeigten
erste Erfolge und die Kapitalbasis der Bank sei stark.
UBS kletterte um 5,5 Prozent auf 14,85 Franken.
Zwar hatte das US-Justizministerium am Dienstag einen
Zeitungsbericht über einen möglichen Rückzug der Steuerklage
gegen die UBS als falsch zurückgewiesen. "Aber etwas könnte eben
schon dran sein. Diesbezügliche Gerüchte halten sich
hartnäckig", sagte ein Händler. Ausserdem hat Citigroup das
UBS-Kursziel auf 21 von 17,50 Franken angehoben und die
Empfehlung "Buy" bestätigt.
Die Versicherer drehten im Handelsverlauf in die Gewinnzone.
Swiss Re gewann gut fünf Prozent. "Die Aktie erholt
sich von den Verlusten, die Spekulationen über eine
Kapitalmassnahme während der Vortage ausgelöst hatten", sagte
ein Händler. Auch Helvetia , Zurich und Swiss
Life machten die jüngsten Einbussen wett. Helvevtia lam
auf ein Plus von mehr als sieben Prozent.
Gesucht waren auch zyklische Werte wie ABB,
Fischer oder Holcim. ABB hat einen Auftrag über
52 Millionen Dollar in Indien erhalten. Der neuen
OECD-Konjunkturprognose zufolge, dürfte die Weltwirtschaft im
kommenden Jahr fast doppelt so schnell wachsen wie bislang
angenommen. Richemont stiegen 5,2 Prozent und Swatch lagen 3,9
Prozent zu. Dufry kamen auf ein Plus von 14 Prozent.
Die Sulzer-Aktien zogen knapp vier Prozent an. Der
stark in der Öl- und Gasindustrie verankerte Pumpenhersteller
kündigte am Mittwoch den Abbau von rund 1400 Arbeitsplätzen an,
das sind elf Prozent der Belegschaft.
Nicht mithalten konnten die defensiven Aktien. Die Gewinne
von Nestle, Novartis und Roche lagen bei knapp einem Prozent.
Die Aktien von Schmolz+Bickenbach setzten im Sog
anderer internationaler Stahlkocher zu einem Höhenflug an und
gewannen gut zehn Prozent. Weltweit wurden die Stahlhersteller
gesucht, nachdem in China ein riesiges Eisenerzvorkommen
entdeckt wurde.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)