* Gewinnentwicklung der Unternehmen infrage gestellt
* Anstieg des ISM-Service-Index wird ignoriert
* Pharmawerte stützten Markt - Lufthansa trotzen Trend
(neu: Xetra-Schlusskurse)
Frankfurt, 06. Jul (Reuters) - Die Erwartung schwacher Unternehmensergebnisse hat am Montag die Aktienbörsen belastet. Der Dax<.GDAXI> fiel um 1,2 Prozent auf 4651 Punkte. Der europäische Stoxx-Index<.STOXX50> fiel ebenfalls um etwa ein Prozent. Händler machten für die Kursverluste Nervosität vor dem Start der Bilanzsaison in den USA in dieser Woche verantwortlich. In den vergangenen Monaten hatten die meisten großen Börsenindizes den über 30-prozentigen Kurseinbruch vom Jahresanfang aufgeholt. Nun kehre aber allmählich Ernüchterung ein, fasste ein Händler die gedämpfte Stimmung zusammen.
"Der Markt hat schon viele Vorschusslorbeeren gegeben, jetzt muss man sehen, ob das passt", erklärte Jörg Treptow, Händler bei MM Warburg. Die Konjunkturerholung werde noch eine Weile auf sich warten lassen, sagte Henk Potts, Stratege bei Barclays Stockbrokers. "Da gibt es noch viele Hürden, die genommen werden müssen." Viele Anleger fragten sich, wo das Gewinnwachstum denn herkommen soll, warnte auch Justin Urquhart-Stewart, Investment-Leiter bei Seven Investment Management in London.
Nach der feiertagsbedingten Handelspause in den USA - am Freitag war die Wall Street geschlossen - hatten an den US-Börsen ebenfalls die Skeptiker die Zepter in der Hand. Der unerwartet deutliche Anstieg des ISM-Index für den Dienstleistungssektor gab den Märkten nur für wenige Minuten Auftrieb. Zum Handelsschluss in Europa lagen die großen Indizes in New York etwa ein halbes Prozent im Minus.
AUTO- UND ROHSTOFFWERTE AUF TALFAHRT
Besonders unter Druck gerieten in Europa die Aktien von
Unternehmen, deren Gewinnentwicklung stark vom Konjunkturverlauf
abhängt. So fielen in Frankfurt und Paris die Autowerte und in
London die Rohstoffaktien. Daimler
Auch bei den Finanzwerten machten die Anleger Kasse.
Dax-Schlusslicht waren Commerzbank
Ebenfalls unter Druck standen Stahlwerte. ThyssenKrupp
Gegen den Trend stemmten sich die Lufthansa
Im Stoxx50 zählten die vom Konjunkturverlauf unabhängigeren
Pharmawerte zu den Gewinnern. Die in Zürich gelisteten
Roche
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kerstin Leitel)