(Mit Schlusskursen)
Zürich, 07. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch nach schwachen Daten zum US-Arbeitsmarkt tiefer
geschlossen. Nach dem festen Jahresauftakt sei der Markt auf
Konsolidierungskurs eingeschwenkt, hiess es. Finanztiteln und
zyklischen Dividendenwerte gehörten zu den Tagesverlierern.
Dagegen hielten sich die defensiven Pharma- und
Nahrungsmitteltitel recht gut.
Der SMI <.SSMI> schloss 0,7 Prozent tiefer bei 5761,69
Punkten. Der breite SPI <.SSHI> sank 0,7 Prozent auf 4756.90
Zähler.
Daten der privaten Arbeitsagentur ADP offenbarten den
grössten Jobverlust in den USA seit 2001. "Das ist überraschend
schwach und liefert eine negative Indikation für den
US-Arbeitsmarktbericht am Freitag", bemerkte Helaba-Analyst
Ulrich Wortberg.
Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse und UBS
sowie der Versicherer Zurich und Baloise
verloren 1,5 bis drei Prozent. Nach Ansicht der
Oppenheimer-Analystin Meredith Whitney dürften die US-Banken
2009 erneut Kapital brauchen. "Wenn das auf die US-Banken
zutreffen sollte, dürfte das auch eine oder andere europäische
Haus betreffen", sagte ein Händler.
Auf den UBS-Aktien lastete auch, dass sich der
Petrochemiekonzern LynondellBasell [ACCEIN.UL] in den USA in
Gläubigerschutz nach Chapter 11 geflüchtet hat. Das Unternehmen
leidet unter einer Schuldenlast von rund 26 Milliarden Dollar.
Zu den Gläubigern gehört auch die UBS.
Dagegen profitierten die Aktien der Privatbanken EFG
International und Vontobel von einer
Kaufempfehlung von Goldman Sachs und legten deutlich zu.
Konjunktursorgen lasteten dafür auf den Adecco-Aktien
. Der Personalvermittler rechnet im Jahr 2009 mit einem
Umsatzrückgang. Mittelfristig kann sich Adecco-Chef Dieter
Scheiff weiterhin Wachstumsraten von jährlich sieben bis neun
Prozent vorstellen, wie er in einem Interview der
"Handelszeitung" sagte. Der Titel schloss um 3,5 Prozent tiefer
auf 36,50
Starke Quartalszahlen des US-Agrarchemiekonzerns
Monsanto verhalfen auch dem Schweizer Mitbeweber
Syngenta zu einem Anstieg von mehr als drei Prozent.
Zunächst hatten Syngenta noch drei Prozent schwächer notiert.
Am Montag hatte bereits der US-Düngemittel-Produzent
Mosaic einen höheren Quartalsgewinn ausgewiesen und den
Syngenta-Kurs stimuliert.
Die Titel des Elektortechnikkonzerns ABB verloren
dagegen rund 3,5 Prozent.
Die beiden Pharmaschwergewichte Novartis und Roche
verliessen den Handel leicht tiefer. Hingegen konnten
die Titel des Nahrungsmittelriesens Nestle leicht zu
legen.
Logitech-Aktien erholten sich zunächst vom
Kurseinbruch vom Vortag. Sie hatten am Vortag unter einer
Gewinnwarnung gelitten. Im Anschluss an die Umsatzwarnung, die
der Chiphersteller Intel am Mittwoch vorgelegt hatte,
gaben die Aktien des Computerperipherieherstellers wieder nach.
Logitech schlossen 1,6 Prozent tiefer auf 16,10 sfr.
Zu einem kräftigen Kursrückgang von 4,6 Prozent kam es bei
Meyer Burger. Der Solarzulieferer bereitet sich
angesichts des wirtschaftlich und finanziell schwierigen Umfelds
auf mögliche Kapazitätsanpassungen vor. Erst kürzlich hatte das
chinesische Solartechnik-Unternehmen LDK seine
Umsatzerwartungen für 2009 zurückgeschraubt, was Branchenfirmen
wie Oerlikon , Edisun Power , Q-Cells
, Solarworld oder Swiss Solar Systems
belastet hatte.
Von spekulativen Käufen profitierten dagegen die Aktien der
Textilkette Vögele, die um rund acht Prozent stiegen. Im
Markt keimt immer wieder das Gerücht auf, der grösste Schweizer
Einzelhandelskonzern Migros könnte Vögele übernehmen. Migros ist
bei Vögele mit rund fünf Prozent beteiligt. Der Konzern hatte
aber bereits früher angedeutet, seinen Anteil weiter aufstocken
zu können.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)