LONDON (dpa-AFX) - Der neue Chef der britischen Großbank Standard Chartered (LONDON:STAN), Bill Winters, will den Konzern einem Pressebericht zufolge umkrempeln. Den Regionalabteilungen in Schwellenländern wolle der seit Mai amtierende Winters mehr Macht verschaffen, um damit das Geschäft anzukurbeln und Auflagen örtlicher Regulierer zu erfüllen, schrieb die "Financial Times" ('FT') am Donnerstag unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Eine Sprecherin der Bank teilte mit, Standard Chartered werde sich zu gegebener Zeit zu den Plänen äußern. Der "FT" zufolge will Winters seine Strategie Ende des Jahres vorstellen.
Standard Chartered - oder kurz "StanChart" genannt - macht seine Geschäfte vor allem in Asien, dem Nahen Osten und Afrika. Die Finanzkrise überstand der Konzern noch relativ unbeschadet, seit zwei Jahren jedoch kämpft das Institut mit einer Serie von Gewinnwarnungen. Hinzu kommen Auseinandersetzungen mit Aufsehern. Der ehemalige JPMorgan-Investmentbanker Winters will dem Blatt zufolge nun unter anderem den Sparten in Hongkong, Singapur und Indien mehr Eigenverantwortung geben. Das eingeplante Sparziel von 1,8 Milliarden US-Dollar (1,6 Mrd Euro) über drei Jahre könnte durch das Wegfallen doppelter Managementfunktionen noch übertroffen werden, hieß es in dem Bericht. Eine schnelle Lösung der Probleme soll Winters den Investoren der Bank aber nicht versprochen haben.