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FOKUS 3-Talfahrt am Aktienmarkt - Dax verliert drei Prozent

Veröffentlicht am 12.11.2008, 18:26
Aktualisiert 12.11.2008, 18:28
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(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 12. Nov (Reuters) - Die Talfahrt an den Aktienmärkten hält an. "Viele Anleger haben ihre Bücher für dieses Jahr schon zu. Entweder sie können oder wollen keine Engagements mehr eingehen, es gibt kein frisches Geld", erläuterte ein Börsianer. Der Dax<.GDAXI> verlor am Mittwoch im Sog der US-Börsen rund drei Prozent auf 4620 Punkte, nachdem er am Dienstag bereits um fünf Prozent abgestürzt war. Am heftigsten traf es Finanzwerte wie Hypo Real Estate, Commerzbank und Allianz.

Der Strom schlechter Nachrichten von europäischen Unternehmen riss auch zur Wochenmitte nicht ab: Beim größten Schweizer Lebensversicherer Swiss Life führt die Kreditkrise 2008 zu einem deutlichen Verlust im fortgeführten Geschäft. Die Aktien brachen um 20 Prozent ein. Der niederländische Finanzkonzern ING kommt wegen Abschreibungen im Aktien- und Anleiheportfolio erstmals in einem Quartal in die roten Zahlen. Die Papiere gaben fünf Prozent ab.

Insgesamt verlor der europäische Stoxx50<.STOXX50>-Index 3,2 Prozent auf 2137 Zähler.

ANLEGER MEIDEN FINANZWERTE

Finanzwerte verzeichneten besonders starke Abschläge. Größter Dax-Verlierer waren nach einem unerwartet hohen Vorsteuerverlust von 3,1 Milliarden Euro die Aktien von Hypo Real Estate mit einem Minus von 11,7 Prozent. Auch die kommenden Jahre würden durch die Verpflichtungen aus der Inanspruchnahme von Staatshilfen belastet, erklärten die Analysten von Equinet. Commerzbank fielen um neun und Allianz um sieben Prozent.

Für Unruhe sorgten Aussagen von US-Finanzminister Henry Paulson. Die US-Regierung weicht von ihren Plan ab, Banken mit dem Rettungspaket ihre Problemkredite abzukaufen und erwägt andere Lösungen. "Das bringt Unsicherheit in den Markt, weil es Fragen aufwirft, ob das Finanzministerium weiss, was es tut", sagte ein Stratege. Zudem schürte die Ankündigung, das Rettungspaket für die Bankenbranche auf andere Finanzinstitutionen auszuweiten, Befürchtungen, dass weit mehr Unternehmen in Schwierigkeiten stecken als bislang vermutet.

SCHLECHTE STIMMUNG AN DER WALL STREET

Ein schwacher Ausblick der US-Elektronikmarktkette Best Buy schürte an der Wall Street zudem Konjunktursorgen. Der Dow-Jones-Index<.DJI> fiel bis zum Mittag in New York um drei Prozent auf 8431 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> verlor 2,9 Prozent auf 1534 Punkte.

Im Fokus der Anleger bleibt auch die kriselnde Autobranche: Sollte die US-Regierung dem angeschlagenen US-Autobauer General Motors zu Hilfe eilen, könnte einigen Marktteilnehmern ein Stein vom Herzen fallen, betonte ein Händler. Die Hoffnung darauf schürte auch die demokratische Präsidentin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, die sich für ein Hilfspaket für die Autobauer aussprach. Die zu Wochenbeginn abgestürzten GM-Aktien sprangen um rund zehn Prozent in die Höhe. Auch Ford stiegen um 5,6 Prozent.

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Jörn Poltz)

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