😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Helaba erwartet für 2012 Entspannung in der Euro-Schuldenkrise - Gegen Eurobonds

Veröffentlicht am 29.11.2011, 14:48
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Volkswirte der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) blicken trotz der Schuldenkrise in der Eurozone zuversichtlich in das kommende Jahr. 'Eine geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen tragen 2012 dazu bei, Schuldenkrise und Wachstumsschwäche allmählich zu überwinden', sagte Chefvolkswirtin Gertrud Traud am Dienstag in Frankfurt. In der Schuldenkrise der Eurozone 'kann der gordische Knoten gelöst werden.'

Das Rezessionsrisiko in der Eurozone nimmt laut Traud jedoch angesichts der vorgenommen Spar- und Strukturmaßnahmen Ende 2011 zu. Die Eurozone (ohne Deutschland) dürfte zum Jahreswechsel in eine milde Rezession zurückfallen. 'Deutschland hingegen bleibt führend im Euroraum, solange die USA und China ihr Trendwachstum halten', sagte Traud. Mit 1,2 Prozent sollte Deutschland jedoch im Jahr 2012 wieder mit einem 'normalen Tempo' wachsen. Im Jahr 2010 hatte die deutsche Wirtschaft noch um 3,6 Prozent zugelegt. Nach Einschätzung der Helaba dürfte sie im laufenden Jahr mit 3,0 Prozent wachsen. Die Weltwirtschaft werde laut Traud mit 3,5 Prozent auf ein normales Wachstumstempo einschwenken.

Die Schuldenkrise in der Eurozone kann laut Traud aber nur durch eine entschlossene Spar- und Reformpolitik überwunden werden. So habe ein Land wie Irland bereits gute Fortschritte gemacht. Auch Italien könne sich bei einer konsequenten Politik ohne Hilfe durch Eurobonds aus der Krise befreien. Gemeinsame Anleihen lehnt Traud strikt ab. 'Eurobonds schalten die Anreize für eine solide Haushaltspolitik aus.' Nach Einführung des Euro hätten sich alle Länder zu fast gleichen Konditionen an den Finanzmärkten refinanzieren können. 'Dies war eine der Ursachen für die hohe Verschuldung.' Eurobonds würden keineswegs die Zinsen für die Länder der Eurozone senken, sagte Traud.

Derzeit liegen die Renditen der nur von den Euro-Länder mit Bestnote getragenen EFSF-Anleihen bei fast vier Prozent. Sollten aber künftig von allen Staaten der Eurozone garantierte Anleihen als 'Euro-Bonds' ausgeben, könnten die Rendite der neuen Papiere hingegen bei sieben Prozent liegen, sagte Traud.

Die Chefvolkswirtin kritisierte allerdings die Haushaltspolitik der Bundesregierung. Trotz des hohen Wirtschaftswachstums in den Jahren 2010 und 2011 gelinge es nicht, einen annähernd ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. 'Wenn nicht jetzt wann dann?', fragte Traud. Im kommenden Jahr dürfte die Konsolidierung mit einem Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent schwieriger werden. Das Haushaltsdefizit in Deutschland wird laut Traud von 1,3 Prozent im laufenden Jahr auf 1,0 Prozent im kommenden Jahr sinken.

Die von der Helaba erwartete Entspannung in der Schuldenkrise sollte zu einer Beruhigung der Kapitalmärkte führen, erwartet Traud. Der Eurokurs dürfte durch eine mögliche Senkung des EZB-Leitzinses auf 1,0 Prozent und die Anleihenkaufprogramme belastet werden. Im Verlauf des Jahres dürfte die Schuldenkrise aber wieder in den Hintergrund treten und die Wirtschaft der Eurozone wieder Tritt fassen. Dies sollte den Eurokurs dann bis auf 1,45 US-Dollar steigen lassen. Die Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen dürfte in diesem Umfeld laut Helaba nachlassen. Der Dax dürfte laut Traud bis zum Jahresende 2012 bis auf 7.000 Punkte steigen./jsl/jkr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.