Johannesburg (Reuters) - Auch nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Robert Mugabe zeigt sich der Internationale Währungsfonds besorgt über die Lage in Simbabwe.
"Die wirtschaftliche Situation in Simbabwe bleibt sehr schwierig", sagte der für das südafrikanische Land zuständige IWF-Experte Gene Leon der Nachrichtenagentur Reuters. "Sofortiges Handeln ist wichtig, um das Defizit auf ein nachhaltiges Niveau zu senken." Zudem müsse es verstärkt Strukturreformen geben, und das Land müsse für dringend benötigte Finanzhilfe auf die internationale Gemeinschaft zugehen.
Simbabwe müsse Zahlungsrückstände bei der Weltbank, der Afrikanischen Entwicklungsbank und der Europäischen Investitionsbank (EIB) begleichen, sagte Leon. Dann könne auch der IWF künftig wieder Anfragen für Finanzierungshilfen das Landes berücksichtigen. Simbabwe konnte sich seit 1999 von ausländischen Geldgebern kein Geld mehr leihen, da es seine Schulden nicht mehr zurückzahlen konnte. Simbabwe steht bei Gläubigern aus dem Ausland mit 1,75 Milliarden Dollar in der Kreide.
Nach fast vier Jahrzehnten an der Macht war der 93-jährige Mugabe als Staatschef am Dienstag zurückgetreten. Designierter Nachfolger ist der neue Chef der Regierungspartei Zanu-PF Emmerson Mnangagwa. Der frühere Vizepräsident soll am Freitag vereidigt werden.