Washington (Reuters) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) will Griechenland unter Auflagen weiter unterstützen.
Der IWF genehmigte im Grundsatz einen Kredit über 1,6 Milliarden Euro, stellte dafür aber zwei Bedingungen. Das Geld werde nur fließen, wenn der Fonds "konkrete und glaubhafte Versicherungen" der europäischen Gläubiger bekomme, was die Schuldentragfähigkeit des Landes angehe. Zudem müsse Griechenland auf Reformkurs bleiben. Der Euro-Rettungsschirm (ESM) begrüßte den IWF-Beschluss am Freitag. Griechenland könne nun die angepeilten Reformen bis zum Auslaufen des Rettungspakets im August 2018 erfolgreich abschließen, sagte ESM-Chef Klaus Regling.
Das Land hängt seit 2010 am Finanztropf seiner Euro-Partner. Das dritte Rettungsprogramm sieht Kredite von bis zu 86 Milliarden Euro vor und wird derzeit ausschließlich von den europäischen Institutionen geschultert. Die IWF-Gremien müssen für die Hilfe des Fonds aber noch endgültig grünes Licht geben. Das sogenannte "Stand-By"-Programm läuft gut ein Jahr und gibt nach Worten von IWF-Chefin Christine Lagarde Griechenland Luft zum Atmen, um nötige Strukturreformen umzusetzen.
Zudem bekräftigte Lagarde, die Euro-Staaten als Gläubiger müssten Athen in der Schuldenfrage entgegenkommen: "Griechenland wird kein nachhaltig tragfähiges Schuldenniveau erreichen können und braucht weitere Schuldenerleichterungen seiner europäischen Partner." Eine konkrete Frist dafür gebe es nicht, ergänzte die Chefin der IWF-Delegation in Griechenland, Delia Velculescu.
Die Euro-Länder fordern, dass Griechenland künftig einen Primärüberschuss - also den Staatshaushalt ohne Zinszahlungen - von 3,5 Prozent der Wirtschaftskraft einfährt. Lagarde plädierte dafür, diesen Wert schnellstmöglich auf 1,5 Prozent zu senken.