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Japans Notenbank hält an lockerem geldpolitischen Kurs fest

Veröffentlicht am 20.12.2016, 16:24
© Reuters. A man rides a bicycle past the BOJ building in Tokyo

Tokio (Reuters) - Trotz aufgehellter Konjunkturperspektiven ist Japans Notenbank (BoJ) zufolge die Zeit für Zinserhöhungen noch lange nicht gekommen.

Sie teilte am Dienstag mit, die Wirtschaftserholung sei zwar auf Kurs. Aber BoJ-Chef Haruhiko Kuroda signalisierte, dass die Währungshüter die Zügel nicht allzu bald straffen werden. Denn das Inflationsziel von zwei Prozent sei noch "in weiter Ferne". "Daher ist es angemessen, die Politik der geldpolitischen Lockerung kraftvoll fortzusetzen", sagte der oberste Währungshüter. Fallende Preise und sinkende Löhne haben die Wirtschaft des Fernostlandes lange Zeit gelähmt.

© Reuters. A man rides a bicycle past the BOJ building in Tokyo

Japan versucht seit Jahren, mit Nullzinsen und massiven staatlichen Konjunkturhilfen den Teufelskreis der Deflation zu durchbrechen. Die Notenbank hatte dabei zunächst auf die schiere Durchschlagskraft ihres massiven Wertpapierkaufprogramms gesetzt. Seit dem Herbst hat sie den Kurs nachjustiert und konzentriert sich bei Anleihenkäufen stärker auf die Renditen der Bonds. Das Volumen der Transaktionen ist nicht mehr entscheidend. So soll die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen auf dem Niveau von rund null Prozent stabilisiert und diejenige kürzer laufender Titel einen Tick tiefer gehalten werden. Dieses Feinsteuerungsmanöver kommt letztlich den Banken zugute, die wegen der niedrigen Zinsen im klassischen Kreditgeschäft kaum noch etwas verdienen.

Nach der Zinserhöhung der US-Notenbank war jedoch die Rendite der zehnjährigen japanischen Anleihe kurzzeitig leicht angestiegen. Dies hatte Spekulationen ausgelöst, die BoJ könnte ihr angestrebte Zielmarke ebenfalls um einen Tick anheben. Kuroda schob solchen Überlegungen jedoch einen Riegel vor. Das Renditeziel müsse nicht stets punktgenau getroffen werden.

Nach der US-Zinserhöhung ist der Yen im Verhältnis zum Dollar geschwächt worden - ein Trend, der bereits seit den US-Wahlen anhält. Der Verfall der Landeswährung sei allerdings nicht exzessiv und derzeit kein Problem, sagte Kuroda. Ökonom Hiroaki Muto vom Tokai Tokyo Research Center geht davon aus, dass dem Notenbankchef die Schwäche der Landeswährung insgeheim gelegen kommt: "Er dürfte mit den jüngsten Marktbewegungen zufrieden sein." Der Hintergrund: Die Ausfuhrwirtschaft verspürte zuletzt Aufwind - auch beflügelt von der Schwäche des Yen, die Produkte 'Made in Japan' im Ausland wettbewerbsfähiger macht.

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