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Niedrige Pegelstände verteuern Energie so stark wie zuletzt 2011

Veröffentlicht am 29.11.2018, 15:15
© Reuters. FILE PHOTO: A shopper is seen in the aisle of a Walmart store in Woodstock
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Berlin (Reuters) - Die niedrigen Pegelstände großer Flüsse wie dem Rhein haben die Energiepreise in Deutschland so kräftig steigen lassen wie seit sieben Jahren nicht mehr.

Sie erhöhten sich im November um 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Dadurch wurde ein deutlicher Rückgang der Inflation verhindert. Die Teuerungsrate fiel auf 2,3 Prozent, nachdem im Oktober mit 2,5 Prozent noch ein Zehn-Jahres-Hoch erriecht wurde. Sie bewegt sich damit weiter über der Marke von knapp zwei Prozent, die die EZB in den Euro-Staaten als ideal für die Konjunktur ansieht.

Einen stärkeren Rückgang verhinderte die wegen der Dürre eingeschränkte Binnenschifffahrt, die den Transport von Heizöl und Benzin verteuerte. "Die Ölhändler taten den Verbrauchern sogar den Gefallen und schickten die Preise auf Talfahrt", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. "Aber Pustekuchen, die gefallenen Weltmarktpreise kommen bei den Haushalten derzeit nicht an." In Nordrhein-Westfalen kostete Heizöl dadurch 44 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, Diesel 22,6 Prozent mehr.

© Reuters. FILE PHOTO: A shopper is seen in the aisle of a Walmart store in Woodstock

Shell (DE:RDSa) etwa hat wegen des seit Monaten anhaltenden Niedrigwassers im Rhein die Produktion in den Raffinerien in Godorf und Wesseling zurückgefahren. Einzelne Tankstellen meldeten schon Nachschubprobleme. "Die niedrigen Flusspegel verteuern zudem den Transport von Kraftstoffen per Binnenschiff", sagte LBBW-Chefökonom Uwe Burkert. Gedämpft wurde die Inflation dagegen von der Entwicklung der Nahrungsmittel, die sich nur noch um 1,4 Prozent verteuerten. Dienstleistungen kosteten 1,5 Prozent mehr.

Die Verbraucher werden sich Experten zufolge an eine höhere Inflation gewöhnen müssen. Die Wirtschaftsweisen sagen für das zu Ende gehende Jahr eine durchschnittliche Teuerungsrate von 1,9 Prozent voraus, die 2019 auf 2,1 Prozent steigen soll. Dennoch dürfte die Kaufkraft vieler Beschäftigter zulegen. Die Verdienste der rund 17 Millionen Tarifbeschäftigten wuchsen im dritten Quartal inklusive Sonderzahlungen um 3,7 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Seit Beginn der Statistik 2012 gab es nur einmal ein größeres Plus, und zwar im Frühjahr 2017 mit 3,8 Prozent. Die Inflationsrate lag im Sommerquartal mit 2,1 Prozent deutlich darunter. Dadurch blieb real ein Plus übrig, wodurch die Kaufkraft zugenommen hat. Experten rechnen damit, dass die Reallöhne 2018 das siebte Jahr in Folge zulegen werden.

Der private Konsum dürfte deshalb eine wichtige Stütze für den Aufschwung bleiben. Hinzu kommen deutliche Beschäftigungszuwächse, die ebenfalls die Kauflaune stützen sollten. Im Oktober lag die Zahl der Erwerbstätigen um 556.000 über dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

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