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Mehrere Verlage wollen Werbedienstleisterin für die Branche gründen

Veröffentlicht am 30.04.2018, 11:00
Mehrere Verlage wollen Werbedienstleisterin für die Branche gründen

Zürich (awp/sda) - Mehrere Medienhäuser und der Verband Schweizer Medien wollen eine neue Gesellschaft gründen für die Abwicklung von Inseratekampagnen. Nutzen soll können soll die Plattform die ganze Branche. Hintergrund ist der Ausstieg mehrerer Verlage bei Publicitas.

Die neue Gesellschaft, deren Name erst nach der Gründung bekanntgegeben wird, soll die Verlage und auch die Werbekunden im Handling und in der Abwicklung von Werbekampagnen unterstützen und sie entlasten. Im Anzeigenverkauf soll die Gesellschaft hingegen nicht tätig sein, wie es im Communiqué vom Montag hiess.

An den Plänen beteiligt sind neben dem Verband Schweizer Medien Tamedia, NZZ, AZ Medien und der "Corriere del Ticino". Den neuen Service wollen sie der gesamten Branche zur Verfügung stehen. "Jeder wird ihn nutzen können, keiner muss", liess sich Jürg Weber, Leiter Regionalmedien NZZ, im Communiqué zitieren.

"SO RASCH WIE MÖGLICH"

Operativ tätig werden soll die neue Gesellschaft "so rasch wie möglich", wie Weber der Nachrichtenagentur SDA sagte. Die fünf Beteiligten, die derzeit an der Planung arbeiten, werden nach aktuellem Stand auch Aktionäre der Gesellschaft sein. Zum Budget konnte er noch keine Angaben machen.

Gearbeitet wird laut Weber zunächst mit Personal der Aktionäre. Bei Bedarf werde später aufgestockt. Die neue Plattform solle nach dem Ausstieg mehrerer Verlage bei der Werbevermarkterin Publicitas eine Alternative im Markt bieten. Indem sie nicht selbst verkauft, soll sie weder die einzelnen Verlage noch Publicitas konkurrieren.

Hintergrund der Pläne sind die "aktuellen Entwicklungen im Werbemarkt", wie die Beteiligten schreiben. Vergangene Woche hatten gleich mehrere grosse Medienhäuser mitgeteilt, die Zusammenarbeit mit der Werbevermarkterin Publicitas per sofort aufzugeben. Begründet hatten sie das mit ausstehenden Zahlungen.

EINLADUNG AN VERLEGER

Den Anfang gemacht hatte am Mittwoch Tamedia. Am Donnerstag folgten Ringier und Admeira als Ansprechpartnerin für Kampagnenplanung und Auftragsabwicklung für die Ringier-Medien sowie die NZZ. Und am Freitag folgten die AZ Medien. Die Kunden wurden aufgefordert, offene Rechnungen direkt bei den Verlagen statt bei Publicitas zu zahlen.

Publicitas bedauerte die Ausstiege in einer Stellungnahme vom Freitagabend. Sie sucht nach eigenen Angaben nach Möglichkeiten, um die "Situation für alle Beteiligten zufriedenstellend aufzulösen". Am kommenden Donnerstag lädt sie die Verleger zu einem Treffen, an dem ein alternativer Lösungsansatz vorgestellt werden soll.

Schon nach der Kündigung von Tamedia am Mittwoch hatte Publicitas bekanntgegeben, an einem Sanierungskonzept zur mittelfristigen Stabilisierung zu arbeiten. Die Werbevermarkterin leidet wie die Medienhäuser unter dem markanten Rückgang der Printwerbung. Das Unternehmen schrieb schon mehrfach rote Zahlen.

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Ein Beitrag von awp Finanznachrichten

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