SAARBRÜCKEN (dpa-AFX) - Der Autozulieferer ZF will an seinem Standort Saarbrücken in neue Produkte der Elektromobilität investieren. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen hier künftig neben den erfolgreichen Pkw-Automatikgetrieben zwei weitere rein elektrische Pkw-Achsantriebe produziert werden. Ziel sei es, sich "noch breiter aufzustellen und flexibler auf Marktentwicklungen zu reagieren".
Mit den Investitionen in eine "neue, hochmoderne und flexible Fertigungslinie" würden 300 Stellen in der Produktion abgesichert. "Die Notwendigkeit der strukturellen Anpassung des Standorts bleibt dennoch bestehen", so Markus Schwabe, Head of Business der Division Elektrifizierte Antriebstechnologien. "Denn klar ist, dass der Standort aufgrund der deutlich geringeren Wertschöpfung in der E-Mobilität das heutige Beschäftigungsniveau nicht halten kann."
ZF hatte Ende Juli bekanntgegeben, in den kommenden vier Jahren an seinen 35 Standorten bis zu 14.000 Stellen in Deutschland zu streichen. Saarbrücken ist mit rund 10.000 Beschäftigten einer der größten Standorte im ZF-Produktionsnetzwerk.
Die Ansiedlung der neuen Produkte, für die ein dreistelliger Millionenbetrag investiert werde, werde unter anderem über den Zukunftsfonds finanziert, den ZF 2022 gemeinsam mit den Beschäftigten ins Leben gerufen habe. Zudem seien Maßnahmen vereinbart worden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Dazu gehörten etwa Flexibilisierungsmaßnahmen zur Optimierung der Maschinennutzungszeiten und Altersteilzeitprogramme.
Nach Ansicht von Standortleiter Andreas Hubbuch werde mit den neuen Produkten der E-Mobilität "ein Meilenstein auf dem Weg zur Transformation des Standorts Saarbrücken" erreicht. Am Nachmittag wollen Vertreter von Betriebsrat und IG Metall über die Ergebnisse einer Betriebsversammlung informieren.