MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der 'Münchner Merkur' zu Fiat/Eurokrise:
'Fiat wandert aus Italien aus, und das Land steht unter Schock. Genau das war die Absicht von Konzernchef Marchionne. Weil anders als durch eine Schocktherapie die reformunfähige und total mit sich selbst beschäftigte Politikerkaste Italiens nicht zur Vernunft zu bringen ist. Der Industriestandort mit seinen übermächtigen Gewerkschaften ist zu teuer und zu unflexibel, und seit das Land den Euro eingeführt hat, kann es das auch nicht mehr durch die Abwertung der Lira kaschieren. Noch geht es nur um den Firmensitz. Doch Fiats Drohung erschüttert auch Brüssel: Sie entlarvt die Beteuerungen der Rettungseuropäer, Italien und mit ihm die Eurozone hätten die Intensivstation verlassen, als Schönfärberei. Nichts ist gut in Europa, solange die EZB alle Probleme mit Geld zuschüttet und Politikern erlaubt, Reformen zu verweigern.'/be/DP/she