Ausverkauf oder Korrektur? Zeit für kluge Investments – So gehst du vor!Raus aus dem Risiko

ROUNDUP 2: Nach Ryanair kürzt auch Eurowings das Angebot in Hamburg

Veröffentlicht am 11.10.2024, 14:14
Aktualisiert 11.10.2024, 14:15
© Reuters
LHAG
-
RYA
-

(mehr Details)

HAMBURG (dpa-AFX) - Die schlechten Nachrichten am Luftfahrtstandort Hamburg häufen sich. Nach dem angekündigten Teilrückzug von Ryanair (IR:RYA) hat auch Eurowings bekanntgegeben, sein Angebot in Hamburg im nächsten Jahr zu verringern. Die Fluggesellschaften (NYSE:JETS) beklagen hohe Kosten. Der Hamburger Airport bedauert die Entscheidungen und wehrt sich teils gegen die Kritik. Die Hamburger CDU-Fraktion fordert den Senat zum Handeln auf.

Mehr als 1.000 Flüge von und nach Hamburg will die Lufthansa (ETR:LHAG) -Tochter Eurowings in einem ersten Schritt aus dem Programm nehmen und verlagern, wie es in einer Mitteilung heißt. Die Verbindung Hamburg-Köln/Bonn solle im Sommerflugplan 2025 nicht länger angeboten werden. "Das reduzierte Angebot wird die direkte Anbindung Hamburgs deutlich schwächen und Fliegen aus der Hansestadt spürbar verteuern", sagte Eurowings-Chef Jens Bischof.

Eurowings ist nach eigenen Angaben Marktführer in Hamburg und hat dort derzeit 16 Flugzeuge stationiert. Das Angebot umfasst bislang 70 Direktziele.

Airlines klagen über hohe Kosten

Die Airlines begründen die Kürzungen mit hohen Kosten. Ryanair-Fluglinienchef Eddie Wilson sagte, in Hamburg lasse sich eine schlechtere Rendite als anderswo erzielen. Bischof kritisierte, die Entwicklung wäre vermeidbar gewesen. "Aber die Pläne des Flughafens für eine völlig unverhältnismäßige Erhöhung der Entgelte lassen uns keine Wahl." Weiter: "Es ist sehr bedauerlich, dass hier keine tragfähigen Lösungen angeboten worden sind."

Für die Kosten der Gesellschaften wesentlich sind die Luftverkehrssteuer, die Flugsicherungsgebühr, die Luftsicherheitsgebühr und die Flughafenentgelte. Die ersten drei sind laut Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften staatlich herbeigeführt.

CDU-Fraktion fordert Senat zum Handeln auf

Deutliche Kritik an der Entwicklung äußert die Hamburger CDU-Fraktion. "Für den Hamburger Flughafen folgt eine Hiobsbotschaft auf die nächste und der rot-grüne Senat schweigt", sagte der Fraktionsvorsitzende Dennis Thering. Es bestehe die Gefahr, dass der Airport zum Provinzflughafen verkomme. Der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) solle sich bei der Bundesregierung für den Standort einsetzen, forderte Thering.

Kritik kam auch von der FDP. Die Streichungen der Flugverbindungen seien ein herber Schlag für die Wirtschaftsmetropole Hamburg und den Tourismus, sagte Katarina Blume, eine stellvertretende Landesvorsitzende der Partei.

Airport will Kosten decken und umweltpolitische Anreize setzen

Der Flughafen teilte mit, man bedauere die Entscheidungen der Airlines. Der Flughafenbetreiber wies den Vorwurf Bischofs an der geplanten Erhöhung zurück. Die Entgelte machten nur vier bis sechs Prozent an den Gesamtkosten der Fluggesellschaften aus, sagte Flughafenchef Christian Kunsch. Die wichtigsten Flughafenentgelte sollen zum April 2025 um rund neun Prozent erhöht werden.

Die geplante Erhöhung würde die Kosten für einen Abflug pro Passagier lediglich um 2,30 Euro erhöhen, sagte Kunsch. Die Entgelte lägen nach der Erhöhung etwa auf einem Niveau wie in Düsseldorf, Stuttgart und Berlin.

Es gebe gute Gründe für die Erhöhung, sagte Kunsch. Kosten für Energie, Personal und Fremdleistungen seien deutlich gestiegen. Die Zahl der Passagiere werde dagegen 2025 voraussichtlich rund 14 Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen. Während der Corona-Jahre habe der Flughafen hohe Verluste hinnehmen müssen.

"Ziel des Flughafens ist es gleichzeitig, mit der Entgelterhöhung starke umweltpolitische Anreize für die Fluggesellschaften zu setzen." Je lauter und später Flugzeuge flögen, desto höher fielen Entgelte und Zuschläge aus.

Ryanair will ab Hamburg sechs Ziele nicht mehr anfliegen

Am Donnerstag hatte der irische Billigflieger Ryanair Kürzungen zum Sommer 2025 angekündigt. In Hamburg soll das Angebot um 60 Prozent im Vergleich zum Sommer dieses Jahres reduziert werden. Porto, Málaga, Valencia, Mailand, Edinburgh und Zadar (Kroatien) würden nicht länger angeflogen.

Ryanair hat keine eigenen Maschinen in Hamburg. Laut Flughafen entfallen auf Ryanair derzeit sechs Prozent der Sitzplatzkapazität. Die Gesellschaft fliege elf Direktziele an.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.