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ROUNDUP 2/Kreise: Verkauf von ThyssenKrupp-Stahlwerken zieht sich hin

Veröffentlicht am 03.05.2013, 14:07
Aktualisiert 03.05.2013, 14:08
(mehr Informationen aus Kreisen zum Termin)

ESSEN (dpa-AFX) - Bei dem seit langem erwarteten Verkauf der beiden amerikanischen ThyssenKrupp-Stahlwerke steigt der Druck im Kessel. Nach Informationen aus Verhandlungskreisen vom Freitag wird zunehmend klar, dass sich der Abschluss der Verträge über den 15. Mai hinaus verzögern wird. An diesem Tag veröffentlicht ThyssenKrupp seine Halbjahresbilanz für das Geschäftsjahr 2012/2013. Zudem kommt dann der Aufsichtsrat zu seiner nächsten Sitzung zusammen. Der Verkauf sei sehr komplex, hieß es in den Kreisen.

Der Konzern wollte dies nicht konkret kommentieren. 'Wir befinden uns in intensiven Verhandlungen über den Verkauf', erklärte eine Sprecher am Freitag in Essen. Die Werke in Brasilien und den Vereinigten Staaten, die sich beide als Milliardengräber entpuppten, sollten nach wie vor so schnell wie möglich verkauft werden. Ein zeitnaher Abschluss der Verhandlungen stehe im Fokus. Am Donnerstag hatte bereits die brasilianische Tageszeitung 'O Estado' berichtet, dass die Essener den Verkauf wegen zu niedriger Gebote verschieben könnten.

Am Markt kam das Bekenntnis der Essener, einen schnellen Abschluss zu suchen, gut an. Die im Dax notierte Aktie stieg bis zum frühen Nachmittag um fast sieben Prozent. Damit machte das Papier die Verluste vom Vortag mehr als wett, als es wegen des Berichts über die mögliche Verschiebung um 2,55 Prozent nach unten gegangen war.

BEHÄLT THYSSENKRUPP ANTEILE?

Bei den Verhandlungen könnte sich abzeichnen, dass der Konzern die Anlage in Brasilien nicht komplett los wird. Das Unternehmen teilte offiziell mit, dass in die Gespräche auch der brasilianische Bergbaukonzern Vale samt der brasilianischen Regierung und der staatlichen Entwicklungsbank BNDES des südamerikanischen Landes eingebunden sei.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte von einer Variante berichtet, wonach ThyssenKrupp ein Drittel der Anteile behalten könnte. Vale - schon mit 27 Prozent beteiligt, aber nicht an einer Komplettübernahme interessiert - könnte ebenfalls auf ein Drittel kommen und der brasilianische Stahlhersteller CSN das letzte Drittel übernehmen. Mit einem ähnlichen Modell hatten die Essener den Ausstieg aus dem Edelstahlgeschäft geschafft. Dieses hatten sie Ende 2012 an Outokumpu verkauft. Der finnische Stahlkonzern hatte den Kaufpreis zum Teil in Aktien bezahlt. Seitdem hält ThyssenKrupp knapp 30 Prozent an den Finnen.

KONZERN WILL ABSCHREIBUNGEN VERMEIDEN

Laut Bloomberg könnte CSN aber auch den ThyssenKrupp-Anteil komplett übernehmen und zugleich auch das Weiterverarbeitungswerk im US-Bundesstaat Alabama. Für dieses interessiert sich aber ebenfalls ein Konsortium um den weltgrößten Stahlkonzern ArcelorMittal.

Knackpunkt bei den Gesprächen ist der Preis. ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger will bislang 3,9 Milliarden Euro erzielen. Das ist der Wert, mit dem die Werke derzeit in den Büchern stehen. Hiesinger will weitere Abschreibungen unbedingt vermeiden, um die Bilanz des hoch verschuldeten Konzerns nicht noch weiter zu belasten.

ThyssenKrupp hatte seine erst vor kurzem fertiggestellten Stahlwerke in Brasilien und den Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr zum Verkauf gestellt. Sie haben den Konzern wegen aus dem Ruder gelaufener Baukosten in eine tiefe Krise gestürzt. Hiesinger sieht für die Anlagen keine Zukunft mehr im Unternehmen. Abschreibungen in Milliardenhöhe rissen in den vergangenen beiden Jahren tiefe Löcher in die Bilanz und führten zu hohen Verlusten./enl/mmb/fbr

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