NEW YORK (dpa-AFX) - Ein enttäuschend ausgefallener Arbeitsmarktbericht hat die Wall Street am Freitag ins Minus gedrückt. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) ging mit einem Abschlag von 0,18 Prozent auf 17 807,06 Punkte aus dem Handel. Auf Wochensicht beläuft sich das Minus auf 0,37 Prozent.
Der breit gefasste S&P-500-Index (S&P 500) fiel am Freitag um 0,29 Prozent auf 2099,13 Punkte. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100
Die US-Wirtschaft hatte im Mai viel weniger Arbeitsplätze als erwartet geschaffen. Zudem wurde der Jobaufbau in den beiden Vormonaten deutlich nach unten korrigiert. Dennoch sank die Arbeitslosenquote von 5,0 Prozent im Vormonat auf 4,7 Prozent. Dies ist der tiefste Stand seit November 2007.
"Der Arbeitsmarktbericht fällt enttäuschend aus, auch weil die Erwerbsquote gesunken ist, wodurch der Rückgang der Arbeitslosenquote zu relativieren ist", kommentierte Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. "Damit dürfte die Zinserhöhung im Juni endgültig vom Tisch sein. Die Märkte reduzieren entsprechend ihre Erwartungen."
Im Dow litten Finanzwerte besonders deutlich unter der Aussicht auf wohl erst einmal weiter niedrige Zinsen. So büßten die Papiere von JPMorgan (NYSE:JPM) (ETR:CMC) und Goldman Sachs (NYSE:GS) (FSE:GOS) jeweils um die 2 Prozent ein. Die Banken leiden bereits seit langem unter der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken, die sich negativ auf das Zinsergebnis der Institute niederschlägt.
Die US-Fluggesellschaften United Continental (FSE:UAL1) (NYSE:UAL) (XETRA:CONG) (NYSE:UAL) (FSE:UAL1) und Delta (NYSE:DAL) (FSE:DEL) interessieren sich laut einem Pressebericht für einen Einstieg beim lateinamerikanischen Branchenkollegen Avianca. Dessen Berater hätten bei möglichen Investoren wegen einer Kapitalspritze von einer halben Milliarde US-Dollar angeklopft, hieß es. Die Kapitalerhöhung könnte in einer Übernahme enden: Avianca ist einer der größten Luftfahrtkonzerne Lateinamerikas. Die Anteilsscheine von United Continental und Delta büßten jeweils rund 2 Prozent ein.
Der Eurokurs (FX1:EURUS) legte kräftig zu und lag zuletzt bei 1,1362 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs noch auf 1,1154 (Donnerstag: 1,1188) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8965 (0,8938) Euro. Am Rentenmarkt legten richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen um 29/32 Punkte auf 99 11/32 Punkte zu. Ihre Rendite betrug 1,70 Prozent.