MAINTAL (dpa-AFX) - Der Mobilfunkanbieter Drillisch (XETRA:DRIG) ist mit viel Schwung ins Jahr gestartet. Alle wesentlichen Finanzkennzahlen konnte das TecDax-Unternehmen (TecDAX) aus dem hessischen Maintal im ersten Quartal steigern, was vor allem an der Übernahme des Mobilfunkanbieters Yourfone von Telefonica (MADRID:TEF) Deutschland (XETRA:O2Dn) zu Jahresbeginn lag. Der Nettogewinn kletterte im Jahresvergleich um knapp 30 Prozent auf 15,8 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Der Umsatz wuchs auch dank der Einbeziehung des neuen Konzernteils in den ersten drei Monaten noch stärker um 39,1 Prozent auf 99,2 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 31,2 Prozent auf 26,9 Millionen Euro. Bei der Ankündigung der Übernahme im November hatte Yourfone rund 235 000 Kunden. Ende März wies Drillisch rund 291 000 Mobilfunkteilnehmer mehr aus als zum Jahreswechsel.
Drillisch betreibt kein eigenes Mobilfunknetz, sondern mietet Sprach- und Datenleitungen von den drei verbliebenen Netzbetreibern. Das Unternehmen rüstet sich derzeit für große Schritte in den kommenden Jahren. Im Rahmen der E-Plus-Übernahme durch Telefonica Deutschland (O2) machten die Brüsseler Wettbewerbshüter der nach Kunden neuen Nummer eins am deutschen Mobilfunkmarkt Auflagen, infolge derer Drillisch in den kommenden fünf Jahren schrittweise zusätzlich 20 Prozent des fusionierten Netzes der Münchener mietet.
Jetzt braucht Drillisch dazu noch die Kunden: Dazu übernahmen die Hessen die ehemalige E-Plus-Tochter Yourfone, zuletzt schlug das Unternehmen beim Händler The Phone House zu. 300 Shops von Telefonica Deutschland sollen noch hinzukommen. jüngst kam von anderer Seite Bewegung in die Aktie: Der Internetdienstleister und Mobilfunkanbieter United Internet (XETRA:UTDI) stieg mit einem Anteil von gut 20 Prozent bei Drillisch ein.
Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte der Mobilfunkanbieter. Trotz zusätzlicher Marketingausgaben erwartet er 2015 weiterhin eine Steigerung des Ebitda auf 95 bis 100 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr lag das Ebitda bei 85,2 Millionen.