NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) hat dank des guten Laufs ihrer Geschäfte an den Finanzmärkten im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet. Sowohl bei Anleihen, Währungen und Rohstoffen als auch mit bei der Beratung bei Finanzierungen stieg der Erlös des Geldhauses im Jahresvergleich. Zudem verdiente das Institut unter dem Strich mehr als erwartet. Doch an die starken Ergebnisse aus dem ersten Jahresviertel kamen die New Yorker vielfach nicht mehr heran.
Die Aktie legte am Montag vorbörslich um 0,8 Prozent zu. Erst am Freitag hatte das Papier ein Rekordhoch bei fast 480 Dollar erreicht. In diesem Jahr steht für die Anleger bis dato ein Kursplus von rund einem Viertel zu Buche.
Die gesamten Erträge des Geldhauses kletterten im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 12,7 Milliarden US-Dollar (11,6 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Montag in New York mitteilte. Vor allem die größte Sparte mit dem Investmentbanking schnitt stärker ab als gedacht, auch der Zinsüberschuss zog überraschend deutlich an. Zugleich legte das Geldinstitut mit 282 Millionen US-Dollar nur noch knapp halb soviel Geld für Kreditverluste auf die Seite wie noch ein Jahr zuvor. Die operativen Kosten insgesamt blieben zudem stabil.
Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn verdreifachte sich nahezu auf 2,9 Milliarden Dollar. Ein Jahr zuvor hatte Goldman mit Verlusten bei Immobiliendeals und mit seinem fehlgeschlagenen Ausflug ins Privatkundengeschäft zu kämpfen. "Wir sind mit unseren soliden Ergebnissen für das zweite Quartal und unserer Gesamtleistung im ersten Halbjahr zufrieden", sagte Goldman-Chef David Solomon.
Einem Bericht der "Financial Times" ("FT") zufolge will Solomon die Ergebnisse des jüngsten Stresstests der US-Notenbank Fed nicht hinnehmen. Dieser hatte dem Geldhaus zusätzliche Kapitalanforderungen auferlegt. Seit einigen Jahren können die Banken gegen solche Maßnahmen Einspruch einlegen. Allerdings hat die Fed bisher alle Einsprüche abgewiesen, wie die "FT" weiter schrieb. Goldman Sachs und die Fed wollten zu den Informationen keine Stellung nehmen. Höhere Kapitalanforderungen beschränken den Spielraum für Dividenden oder Aktienrückkäufe.