📢 ProPicks-KI: Die #1 Strategie, wenn Tech schwächelt. Im Juli: Doppelt so stark wie der S&P!Informieren

ROUNDUP: Hochwasser bedroht den Norden - Länder fordern mehr Geld vom Bund

Veröffentlicht am 07.06.2013, 18:01
Aktualisiert 07.06.2013, 18:04
MAGDEBURG (dpa-AFX) - Das Hochwasser hält die Menschen an Elbe und Donau nach wie vor in Atem. Der höchste Punkt der gewaltigen Flutwelle auf der Elbe bewegt sich derzeit auf Sachsen-Anhalt zu. Diese werde noch gewaltiger sein als ursprünglich angenommen, hieß es. Der Pegelstand hatte am Freitag die 7-Meter-Marke in Magdeburg überschritten. Beim verheerenden Hochwasser 2002 waren es 6,72 Meter. Normal sind für die Elbe dort knapp 2 Meter.

Bundesweit stemmen sich 70 000 Feuerwehrleute und mehr als 11 300 Bundeswehrsoldaten gegen die Flut. Mindestens sieben Menschen starben, seitdem in Deutschland die Hochwasserkatastrophe begonnen hat. Mehrere werden vermisst.

Wie der Krisenstab der Landesregierung von Sachsen-Anhalt mitteilte, werden nach neuesten Prognosen die Pegelstände im Bereich Strombrücke 7,40 Meter erreichen. Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) sagte, es seien 2000 zusätzliche Bundeswehrsoldaten angefordert worden. In Wittenberg kam am Donnerstagabend ein 74 Jahre alter Helfer ums Leben, als ihn ein Radlader erfasste.

Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld sind 10 000 Menschen aufgerufen, ihre Wohnungen zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Hier versuchen Arbeiter mit schwerem Gerät ein Leck zu schließen, das sich im aufgeweichten Erdreich zwischen zwei Seen gebildet hat. Durch die Arbeiten bestehe aber auch die Gefahr, dass sich das Loch vergrößert. Dann könnte eine Flutwelle auf Bitterfeld zurollen. In Halle sinkt der Druck auf die Dämme. Am Sonntag will Bundespräsident Joachim Gauck Hochwasserregionen an Saale und Elbe besuchen.

In Brandenburg wird die Kleinstadt Mühlberg wegen des Elbhochwassers geräumt. 'Die Stadt ist nicht mehr sicher', sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Am Mittag hatte der Elbe-Scheitel die 2100-Einwohner-Stadt erreicht. Der Wasserstand lag mit 9,88 Metern zehn Zentimeter unter dem der Jahrhundertflut 2002. Ausgelegt sind die Deiche dort auf zehn Meter Wasserhöhe. Der Druck auf die Dämme ist jedoch enorm, es gibt mehrere Sickerstellen. Taucher versuchten, einen unterspülten Deich zu sichern.

In Bayern, wo es stellenweise noch dramatisch aussieht, zieht sich das Hochwasser langsam zurück und die Pegelstände fallen. Allerdings steigt dem Deutschen Wetterdienst zufolge die Neigung zu Schauern und Gewittern. Die Wasserstände könnten darum wieder leicht steigen.

In Niedersachsen hoffen die Menschen wieder: Nachdem die Prognosen für die höchsten Pegelstände zwei Tage in Folge nach unten korrigiert wurden, setzen jetzt viele Anwohner darauf, dass es für sie diesmal doch nicht so schlimm kommt wie bisher befürchtet. Die höchsten Pegelstände werden dort erst am Mittwoch erwartet.

In anderen Teilen Europas scheint das Hochwasser auf dem Rückzug zu sein, so wie etwa in Tschechien. Aber die teils reißenden Flüsse bleiben gefährlich. Zwei Männer ertranken bei einem Schlauchboot-Unfall auf der Moldau. Damit stieg die Gesamtzahl der Opfer von Unwetter und Flut dort auf zehn. Mehrere Menschen werden vermisst. Sorge bereiten vorhergesagte Regenfälle.

In Deutschland fordern die betroffenen Bundesländer mehr Geld für die Beseitigung der immensen Schäden. Das bisherige Angebot der Bundesregierung von 100 Millionen Euro reiche nicht aus. Allein für die Wirtschaft werden sich die Flutschäden nach Befürchtungen des Deutschen Industrie- und Handelskammertags DIHK auf mehr elf Milliarden Euro belaufen. Das Bundesagrarministerium bezifferte die Schäden in der Landwirtschaft mit bundesweit 173 Millionen Euro. Die Summe werde wohl noch steigen.

Regierungssprecher Steffen Seibert bekräftigte, dass die Bundesregierung bereit sei, auch mehr als die bislang zugesagte Summe an Soforthilfe bereitzustellen. Zunächst müssten nach dem Ende der Hochwasser-Katastrophe die Gesamtschäden bewertet werden. Die Umweltminister der Länder beschlossen, nach der Hochwasserkatastrophe in weiten Teilen Deutschlands eine Fehler- und Schwachstellen-Analyse vorzulegen./mb/DP/fn

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.