SINGAPUR (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben zu Wochenbeginn ihre Verluste der vergangenen Tage weiter ausgeweitet. Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) lag zeitweise so tief wie seit sechs Jahren nicht mehr. Denn in den USA gibt es weiter kaum Hinweise darauf, dass die Ölproduktion wegen der niedrigen Preise gedrosselt wird. Am Montagmorgen kostete ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 54,11 US-Dollar und damit 56 Cent weniger als Ende vergangener Woche. Der Preis für ein WTI-Fass lag zuletzt bei 44,42 Dollar und damit 42 Cent niedriger als am Freitag.
Die globale Ölschwemme setzt die Preise nach einer zwischenzeitlichen Erholung seit einigen Tagen wieder stark unter Druck. In den USA ist die Zahl der aktiven Ölbohrungen wegen der niedrigen Preise zwar zuletzt gefallen. Es gibt allerdings kaum Hinweise, dass die US-Ölproduktion insgesamt sinkt. Beobachter notieren allenfalls eine Abschwächung des Wachstums. Die Ölproduktion sowie die Lagerbestände sind weiter so hoch wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr. Die Internationale Energieagentur IEA hatte daher in der vergangenen Woche bereits vor Lagerknappheit in den USA gewarnt. Auch der starke US-Dollar belastet die Ölpreise. Denn wer den in Dollar gehandelten Rohstoff außerhalb der USA kauft, muss dafür in seiner eigenen Währung mehr zahlen. Dies belastet zusätzlich die Nachfrage. Der Dollar hat zuletzt wegen der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA gegenüber einer ganzen Reihe von Währungen zu einem Höhenflug angesetzt.