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ROUNDUP: Nord Stream 2 korrigiert umstrittenen Umweltausgleich

Veröffentlicht am 07.11.2017, 15:51
Aktualisiert 07.11.2017, 15:55
© Reuters.  ROUNDUP: Nord Stream 2 korrigiert umstrittenen Umweltausgleich
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INSEL RÜGEN/LUBMIN (dpa-AFX) - Der Pipelinebauer Nord Stream 2 hat seine umstrittenen Umweltmaßnahmen für den Bau der Ostseepipeline korrigiert. Die Gazprom (3:GAZPq)-Tochter reichte eigenen Angaben zufolge ein überarbeitetes Kompensationskonzept beim Bergamt Stralsund ein, das als Genehmigungsbehörde für die Küstengewässer Mecklenburg-Vorpommerns zuständig ist. Demnach will Nord Stream 2 auf einen Großteil der bei Landwirten umstrittenen Umwandlung von Ackerland in Grünland auf der Insel Rügen verzichten und stattdessen durch Zusatzfiltrationen in den Klärwerken Bergen und Göhren (Insel Rügen) sowie Stralsund und Greifswald den Nährstoffeintrag in die Rügenschen Boddengewässer reduzieren.

Nord Stream habe eine konsensfähige Lösung im Sinne der Bauern und der Umwelt gefunden, sagte der für das Genehmigungsverfahren zuständige Nord-Stream-Manager, Jens Lange. Statt der bislang geplanten 250 Hektar Ackerland sollen nun auf Rügen 70 Hektar in Grünland umgewandelt werden. Die besonders hochwertigen Ackerflächen mit einem Bodenwert über 50 hatte Nord Stream 2 aufgrund des massiven Widerstandes bereits in der Erörterung zum Bau der Ostseepipeline im Juli zurückgestellt. Das Bergamt muss nun bewerten, inwieweit diese neuen Maßnahmen in den Genehmigungsbeschluss eingehen.

Die Landwirte auf Rügen reagierten erleichtert auf die korrigierten Pläne. "Wir können mit dem überarbeiteten Konzept sehr gut leben", sagte Landwirt Maik Zielian aus Poseritz. "Sollte das Konzept in der nun geplanten Form im Genehmigungsbeschluss umgesetzt werden, könnte man auch die bislang erwogene Klage ad acta legen." Die Bauern hatten sich vehement dagegen gewehrt, dass hochwertiges Ackerland wiedervernässt wird und damit Anbauflächen verloren gehen.

Nord Stream 2 will 2018 mit dem Bau der 1200 Kilometer langen Erdgastrasse von Russland nach Deutschland beginnen und lässt - trotz fehlender Genehmigung - bereits Rohre für die Trasse für die Verlegung vorbereiten. Politisch ist das Projekt innerhalb der EU höchst umstritten. Befürchtet wird, dass die Trasse mit einer Jahreskapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas die Abhängigkeit von Russlands Gaslieferungen erhöhen und sich die EU damit politisch erpressbar machen würde.

Nach den neuen Plänen fallen zwei von vier Flächen auf Rügen - die Maßnahmen Wreecher See und Mellnitz-Üselitzer Wiek - komplett aus den Umweltmaßnahmen heraus. Die Flächen Ossen und Lobber See wurden verkleinert. Über die 70 Hektar Ackerfläche, die nun zu Grünland umgewandelt werden solle, gebe es Konsens, hieß es von Nord Stream und Landwirten.

Mit der Zusatzfiltration von Stickstoff und Phosphor in den Kläranlagen Bergen, Göhren sowie den in Stralsund und in Greifswald kann nach Nord-Stream-Angaben der Stickstoff-Eintrag in die Rügenschen Boddengewässer und damit in den Greifswalder Bodden um 70 Tonnen und der Phosphoreintrag um 3 Tonnen pro Jahr in reduziert werden. Die Trasse soll durch den Greifswalder Bodden verlaufen und in Lubmin am Südufer.

Nord Stream 2 erwartet die Genehmigung für den Bau der Trasse Ende 2017 oder Anfang 2018. Bauer Zielian sagte: "Die neuen Pläne sind ein Gewinn für Landwirte und Umwelt." Im Vergleich zu den ursprünglichen Maßnahmen mit einer Nitrat-Reduktion von 28 Tonnen pro Jahr habe sich die Einsparung mehr als verdoppelt. Nord Stream spricht im Bereich Ossen von einer Vervierfachung der Nährstoffreduktion.

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