BLAUBEUREN (dpa-AFX) - Nachrichten über akute Finanzierungsprobleme haben den Aktienkurs des auf die Solarbranche spezialisierten Maschinenbauers Centrotherm auf Talfahrt geschickt. Die Papiere des Unternehmens aus dem baden-württembergischen Blaubeuren büßten bis Donnerstagmittag rund ein Viertel ihres Wertes ein. Centrotherm mit rund 1.750 Beschäftigten hatte nach Börsenschluss am späten Mittwochabend mitgeteilt, dass es erhebliche Schwierigkeiten mit seiner Finanzierung gebe.
In der Mitteilung hieß es, dass Warenlieferungen an das Unternehmen künftig nicht weiter versichert werden. Grund sei die anhaltend schlechte Marktlage und die daraus folgende angespannte Finanzierungssituation. Die Warenversicherer entzogen der Firma also das Vertrauen, weiter so wirtschaften zu können, dass keine Ausfälle drohen. Centrotherm habe davon selber am Mittwoch erfahren.
AKTIE IM SINKFLUG
Gegen Mittag gaben Centrotherm-Papiere um 26,08 Prozent auf 3,77 Euro nach. Der TecDax verlor zugleich 1,45 Prozent. Analyst Frank Neumann vom Bankhaus Lampe sagte: Dadurch dass die Warenkreditversicherer bei Centrotherm nicht mehr bereit zur Deckung der Kredite seien, 'wird die Finanzierung für Centrotherm teurer, da sie die Waren früher bezahlen müssen'. Durch diesen so verursachten Bargeldabfluss würden die Reserven des Unternehmens weiter zusammenschmelzen. 'Die Anleger gehen daher lieber raus aus der Aktie, denn das Risiko wächst. Zumal die Auftragslage recht schwach ist und keiner weiß, wann sie wieder anziehen wird. Für Centrotherm wird es damit zunehmend schwerer, zur Profitabilität zurückzukehren.'
Der Vorstand erwartet Belastungen im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Zu weiteren Details machte das Unternehmen keine Angaben. Am Donnerstag hieß es auf Anfrage, dass der Vorstand im Laufe des Tages möglicherweise Fragen schriftlich beantworten wolle. Ein Pressesprecher wollte sich selber nicht äußern. In der Mitteilung vom Vortag stand, Centrotherm habe in Abstimmung mit den Banken eine Unternehmensberatung beauftragt, ein Sanierungsgutachten zu erstellen. Diese Expertenbewertung solle als Grundlage für weitere Gespräche mit den Geldhäusern dienen.
ROTE ZAHLEN
Der Maschinenbauer für die Solarbranche war zum Jahresauftakt tief in die roten Zahlen gerutscht. Nach den ersten drei Monaten im laufenden Geschäftsjahr stand ein Nettoverlust von 30,6 Millionen Euro zu Buche, im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatten die Schwaben noch 12,2 Millionen Euro verdient. Bereits in der zweiten Hälfte 2011 hatte das Unternehmen rote Zahlen geschrieben.
Centrotherm leidet wie andere Unternehmen unter dem hohen Preisdruck in der Photovoltaikbranche. Viele Kunden können sich derzeit keine Investitionen in neue Maschinen leisten, so dass die Krise auch die Maschinenbauer in Mitleidenschaft zieht. In den vergangenen Monaten mussten mehrere Solarhersteller hierzulande Insolvenz anmelden, darunter der frühere Marktführer Q-Cells. Als ein Auslöser für die Pleitewelle gilt der extreme Preisdruck durch Billig-Konkurrenz aus China. Außerdem ist die Branche seit längerem sehr verunsichert, weil in Deutschland ein Streit um die Förderung der Solarbranche tobt./loh/DP/ep/stb
In der Mitteilung hieß es, dass Warenlieferungen an das Unternehmen künftig nicht weiter versichert werden. Grund sei die anhaltend schlechte Marktlage und die daraus folgende angespannte Finanzierungssituation. Die Warenversicherer entzogen der Firma also das Vertrauen, weiter so wirtschaften zu können, dass keine Ausfälle drohen. Centrotherm habe davon selber am Mittwoch erfahren.
AKTIE IM SINKFLUG
Gegen Mittag gaben Centrotherm-Papiere um 26,08 Prozent auf 3,77 Euro nach. Der TecDax
Der Vorstand erwartet Belastungen im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Zu weiteren Details machte das Unternehmen keine Angaben. Am Donnerstag hieß es auf Anfrage, dass der Vorstand im Laufe des Tages möglicherweise Fragen schriftlich beantworten wolle. Ein Pressesprecher wollte sich selber nicht äußern. In der Mitteilung vom Vortag stand, Centrotherm habe in Abstimmung mit den Banken eine Unternehmensberatung beauftragt, ein Sanierungsgutachten zu erstellen. Diese Expertenbewertung solle als Grundlage für weitere Gespräche mit den Geldhäusern dienen.
ROTE ZAHLEN
Der Maschinenbauer für die Solarbranche war zum Jahresauftakt tief in die roten Zahlen gerutscht. Nach den ersten drei Monaten im laufenden Geschäftsjahr stand ein Nettoverlust von 30,6 Millionen Euro zu Buche, im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatten die Schwaben noch 12,2 Millionen Euro verdient. Bereits in der zweiten Hälfte 2011 hatte das Unternehmen rote Zahlen geschrieben.
Centrotherm leidet wie andere Unternehmen unter dem hohen Preisdruck in der Photovoltaikbranche. Viele Kunden können sich derzeit keine Investitionen in neue Maschinen leisten, so dass die Krise auch die Maschinenbauer in Mitleidenschaft zieht. In den vergangenen Monaten mussten mehrere Solarhersteller hierzulande Insolvenz anmelden, darunter der frühere Marktführer Q-Cells