MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) - Spaniens krisengeschüttelte Wirtschaft stürzt weiter ab. Die härtesten Sparmaßnahmen in der Geschichte der spanischen Demokratie hätten das Land im zweiten Quartal tiefer in die Rezession gedrückt, teilte die spanische Zentralbank am Montag in ihrem Monatsbericht mit. Die viertgrößte Volkswirtschaft im Euroraum schrumpfte demnach um 0,4 Prozent im Quartalsvergleich. Spanien steht damit vor dem dritten Quartalsminus in Folge: In den beiden vorherigen Berichtsperioden ging die Wirtschaftsleistung um jeweils 0,3 Prozent zurück.
Trotz des Konjunkturabsturzes will die spanische Regierung an ihrem strikten Sparkurs festhalten. Kurz nach dem Antrag auf Milliardenhilfen bei der Euro-Gemeinschaft für seine angeschlagenen Banken hatte Madrid ein neues Maßnahmenpaket bekanntgegeben, mit dem bis Ende 2014 bis zu 65 Milliarden Euro eingespart werden sollen. Die Nachfrage in dem unter hoher Arbeitslosigkeit leidenden Land dürfte weiter leiden, denn um die Budgetziele zu erreichen, erhöht Spanien unter anderem die Mehrwertsteuer. Madrid muss seine Neuverschuldung bis 2014 unter die Maastrichter Marke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung drücken.
Mit dem entschlossenen Reformkurs soll das Vertrauen der Investoren an den Finanzmärkten wieder hergestellt werden. Doch das Vorhaben ist bislang komplett gescheitert: Die Renditen und Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen schießen trotz der Sparmaßnahmen weiter in die Höhe und erreichten zuletzt Rekordstände. 'Die Strategie ist riskant', sagt Christian Schulz, Ökonom der Berenberg Bank. Schulz warnt vor einer Abwärtsspirale nach griechischem Vorbild: Durch den Sparkurs könnte die Wirtschaft weiter abgewürgt werden./hbr/bgf
Trotz des Konjunkturabsturzes will die spanische Regierung an ihrem strikten Sparkurs festhalten. Kurz nach dem Antrag auf Milliardenhilfen bei der Euro-Gemeinschaft für seine angeschlagenen Banken hatte Madrid ein neues Maßnahmenpaket bekanntgegeben, mit dem bis Ende 2014 bis zu 65 Milliarden Euro eingespart werden sollen. Die Nachfrage in dem unter hoher Arbeitslosigkeit leidenden Land dürfte weiter leiden, denn um die Budgetziele zu erreichen, erhöht Spanien unter anderem die Mehrwertsteuer. Madrid muss seine Neuverschuldung bis 2014 unter die Maastrichter Marke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung drücken.
Mit dem entschlossenen Reformkurs soll das Vertrauen der Investoren an den Finanzmärkten wieder hergestellt werden. Doch das Vorhaben ist bislang komplett gescheitert: Die Renditen und Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen schießen trotz der Sparmaßnahmen weiter in die Höhe und erreichten zuletzt Rekordstände. 'Die Strategie ist riskant', sagt Christian Schulz, Ökonom der Berenberg Bank. Schulz warnt vor einer Abwärtsspirale nach griechischem Vorbild: Durch den Sparkurs könnte die Wirtschaft weiter abgewürgt werden./hbr/bgf