MANNHEIM (dpa-AFX) - Europas größter Zuckerkonzern Südzucker F:SZU ist wie erwartet mit einem spürbaren Dämpfer in das neue Geschäftsjahr gestartet. Besonders die sinkenden Zuckerpreise bereiteten dem Konzern im ersten Geschäftsquartal (bis Ende Mai) Probleme. Der Umsatz schrumpfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konzernweit um gut zehn Prozent auf 1,77 Milliarden Euro, wie das MDax-Unternehmen F:MDAX am Donnerstag mitteilte. Das operative Ergebnis brach um mehr als die Hälfte auf 96 Millionen Euro ein, auch unter dem Strich standen mit 77 Millionen Euro Gewinn 54 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Konzern hatte allerdings bereits Anfang April vor einer deutlich schlechteren Entwicklung im neuen Jahr gewarnt.
An der Börse war die erste Reaktion am Morgen positiv. Die Aktie legte zum Handelsstart um 3,42 Prozent zu. Auf Umsatzseite habe der Konzern zwar enttäuscht, beim Ergebnis sehe es dagegen etwas besser aus als erwartet, sagte ein Händler. Südzucker rechnet aufs Jahr gesehen weiter mit einem Einbruch beim operativen Ergebnis von 70 Prozent auf rund 200 Millionen Euro. Der Umsatz soll von 7,5 Milliarden Euro auf 7 Milliarden Euro sinken.
In der Zuckersparte gingen die Erlöse zu Jahresbeginn trotz höheren Absatzes zurück. Der Konzern verdiente operativ nicht einmal mehr ein Drittel so viel wie vor einem Jahr. Südzucker leidet unter der Ende September 2017 auslaufenden Zuckermarktordnung in der Europäischen Union. Diese regulierte den europäischen Markt bislang strikt über Produktionsquoten, Einfuhrzölle und Subventionen. Durch den größeren Wettbewerb entsteht Experten zufolge Preisdruck insbesondere vom Weltmarkt.
Im Segment Spezialitäten ging der Umsatz leicht zurück, dank sinkender Kosten stand dem aber beim operativen Ergebnis ein kleiner Zuwachs gegenüber. Südzucker stellt neben Zucker und Bioethanol auch noch Fruchtsaftkonzentrate, Lebensmittelzutaten oder Tiefkühlprodukte wie Fertigpizza her. Im Geschäft mit Früchten belastete nach Angaben des Konzerns der starke Euro trotz eines Absatzes auf Vorjahresniveau.
Auch bei der Tochter CropEnergies F:CE2 lief es nicht mehr so rund. Der Bioethanol-Hersteller hatte bereits am Dienstag Zahlen vorgelegt. Zwar stieg der Absatz von Bioethanol, was auch den Umsatz wachsen ließ. Das war aber überwiegend einer Übernahme zu verdanken - die Preise für den Biokraftstoff sanken hingegen ebenfalls. Das operative Ergebnis schmolz in der Sparte auf knapp ein Drittel zusammen.tb