🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Zeuge: 'Enormes Geldverbrennen' bei Wirecard

Veröffentlicht am 17.10.2024, 12:54
© Reuters.

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Im Münchner Wirecard-Prozess nährt ein wichtiger Zeuge den Verdacht der Milliarden-Scheingeschäfte bei dem früheren Dax -Konzern. Vor und nach der Pleite im Juni 2020 fand die auf die Rettung von Krisenfirmen spezialisierte Unternehmensberatung FTI Andersch keine Hinweise auf den Verbleib von 1,9 Milliarden Euro, die auf Treuhandkonten in Südostasien eingezahlt sein sollten. "Das Verbrennen von Geld bei Wirecard (ETR:WDIG) war enorm", sagte der Zeuge, der bei FTI Andersch in leitender Funktion arbeitete. Der Berater bezifferte den damaligen Kapitalschwund bei Wirecard auf etwa 10 Millionen Euro pro Woche.

Großteil der Wirecard-Gesellschaften machte keinen Gewinn

Der Krisenspezialist schilderte, wie die Beratung im Sommer 2020 die Wirecard-Finanzen durchforstete. Der Anstoß dazu ging von den Wirecard-Gläubigerbanken aus. Die Untersuchung ergab dann, dass zwischen 2015 und 2020 netto knapp 500 Millionen Euro aus dem Unternehmen abgeflossen waren, wie der Zeuge berichtete. Der Großteil der in den Bilanzen verbuchten Gewinne wurde demnach von den sogenannten "Drittpartnern" (TPA) im Mittleren Osten und Südostasien erzielt, die laut Wirecard dort Kreditkartenzahlungen im Auftrag des deutschen Zahlungsdienstleisters abwickelten.

"Wir haben fast überall reingeschaut." Andere Wirecard-Gesellschaften hätten "nahezu kein Ergebnis gemacht". "Das bedeutet, ohne das TPA-Geschäft hätte man Verluste gemacht", fragte der Vorsitzende Richter Markus Födisch. "Ja, richtig", bestätigte der Zeuge am 155. Prozesstag in dem unterirdischen Gerichtssaal in der JVA Stadelheim, Bayerns größtem Gefängnis.

Stumme Geschäftspartner

Die - laut Anklage erfundenen - TPA-Erlöse waren es auch, die auf den südostasiatischen Treuhandkonten verbucht wurden. Auffällig erschien dem Berater damals auch, dass der Wirecard-Insolvenz keine Reaktionen dieser Geschäftspartner folgten: "Es hat sich niemand gemeldet von den TPA-Partnern oder von den Händlern."

Der mittlerweile seit über vier Jahren in Untersuchungshaft sitzende frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun widersprach anschließend der Darstellung, dass Wirecard ohne Drittpartner defizitär gewesen sei: "In Summe wurde zwischen 2014 und 2018 rund 1,4 Milliarden Euro Rohertrag aus dem Nicht-TPA-Geschäft erzielt." Braun bestreitet sämtliche Anklagevorwürfe und beschuldigt seinerseits eine Gruppe um den abgetauchten Vertriebsvorstand Jan Marsalek und den in München mitangeklagten Kronzeugen Oliver Bellenhaus, Milliarden aus echten Geschäften veruntreut zu haben.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.